Bis 2013 sind 1,7 Milliarden Menschen mobile Web-Nutzer
Die Anzahl der Kunden mobiler Internet-Dienste werde sich massiv steigern, berechnet Juniper Research unter der Annahme, dass durchschnittlich ein Prozent der Haushaltsausgaben in entsprechende Dienste gesteckt werden.
Der Anstieg von heute 577 Millionen angemeldeten Kunden auf 1,7 Milliarden im Jahr 2013 schreibt Juniper den Web2-Angeboten und der größeren Marktdurchdringung von Highspeed-Mobilzugängen der 2,5G- (Edge) und 3G-Generation (UMTS) zu – von 4G (WiMAX) und dem nachfolgenden LTE (“Long Term Evolution”), das in China bereits entsteht, spricht die Studie noch gar nicht.
Die etablierten Mobilfunkanbieter müssten sich allerdings starker Konkurrenz aus der Internet-Ecke wie etwa Google und einigen Newcomern erwehren und ihre Strategien so weit ändern, dass sie mit anderen Mitgliedern der Wertschöpfungskette besser zusammenarbeiten, ermahnt der Dienst intomobile.com. Into Mobile richtet sich vor allem an die Netzbetreiber und spricht daher auch von einem künftig viel geringeren ARPU (“Average Return per User”) – ein Schreckgespenst für die erfolgsverwöhnten Telekommunikationsfirmen.
Und auch der Juniper-Report “Mobile Web 2.0: Leveraging Location, IM, Social Web & Search 2008-2013” erklärt, die Marktvorhersage werde nur dann eintreffen, wenn die Anbieter von Anwendungen für soziale Netze, nutzergenerierten Inhalt, Instant Messaging und standortbasierte Dienste von Drittherstellern auch zugelassen würden – ohne diese zu kontrollieren. Dies ist derzeit bei vielen Mobilfunk-Operatoren, die selbst mit Mini-SMS-Meldungen viel Gewinn machen, noch undenkbar. So hatte etwa vor Kurzem T-Mobile die Instant Messaging-Dienste für Apples iPhone 3G gesperrt.
Auch die Hersteller der Mobiltelefone dürften die Installation von Fremd-Applikationen nicht unterbinden, damit der Markt wirklich so abhebt wie vorhergesagt. Aber man sehe die ersten Kooperationsmodelle in diesem Bereich, etwa den Google-Sprint-WiMAX-Deal. Also könne man dem positiven Zukunftsglauben folgen: Bald ist eine unüberschaubare Menge Menschen auch mobil im Web unterwegs. (Manfred Kohlen)