Norton Antivirus 2009 Beta
Schnellerer Virenscan
Virencheck ohne Scan
Mit der neuen Betaversion von Norton Antivirus verspricht Symantec eine Sensation: Virenschutz, ohne den PC zu bremsen. Möglich machen soll es eine verbesserte Scan-Engine, aber die Entwickler haben sich noch weitere Maßnahmen zur Beschleunigung des Virenschutzes ausgedacht.
So legt das Modul Process Trust eine Liste von bekannten Programmdateien an, die als vertrauenswürdig gelten. Dabei werden die Dateien nicht auf Viren untersucht und dann als virenfrei gekennzeichnet, sondern das Vertrauen speist sich aus anderen Quellen: die digitale Signatur der Datei, eine Heuristik, die Einschätzung der Symantec-Techniker, aber auch Community-Ratings sollen zur Vertrauensbildung beitragen. Gilt eine Datei als vertrauenswürdig, so braucht bei einem Antiviren-Scan nur noch überprüft zu werden, ob sie unverändert ist.
In der getesteten Betaversion funktionierte das Vertrauensmodul noch nicht vollautomatisch, der Scanvorgang muss für jede Datei in der Liste manuell ausgelöst werden. Das wird in der Release-Version hoffentlich nicht mehr der Fall sein.
Ob eine Datei als vertrauenswürdig gilt oder nicht, überprüft Norton Antivirus 2009 anhand verschiedener Kriterien. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))
Virenscan im Hintergrund
Auf einem Testrechner, einem Athlon DualCore mit 2,4 GHz Taktfrequenz und 4 GByte RAM, wurde in mehreren Durchgängen mit insgesamt 168 GByte Daten gemessen, wie schnell die Scan-Engine des neuen Norton Antivirus wirklich ist. Das Ergebnis: Bei kleineren Kopier-Aktionen bis zur Größenordnung von einigen hundert Megabyte war tatsächlich kein Bremseffekt feststellbar. Bei Datenbewegungen oberhalb der Gigabyte-Grenze bremste das Programm den Vorgang aber genau wie in früheren Versionen um über 50 Prozent aus.
Die Scangeschwindigkeit beim On-Demand-Scan lag bei 2,3 GByte pro Minute. Damit dauert eine komplette Untersuchung des Testrechners über eine Stunde. Bisher konnte man diese lästige Pflicht mit Hilfe eines Zeitplans auf die Zeit nach Feierabend verschieben. Inzwischen hat aber anscheinend ein Symantec-Programmierer ein Schwätzchen mit einem Entwickler von Bildschirmschonern oder Distributed-Computing-Programmen gehalten. Und der muss ihm verraten haben, dass moderne CPUs zu über 90 Prozent ihrer eingeschalteten Zeit nichts zu tun haben und sich vorwiegend mit NOP beschäftigen (No Operation).
Und so hat Symantec den »Leerlaufscan« erfunden. Beim neuen Norton Antivirus gibt es zwar noch Zeitpläne, aber es ist nicht mehr nötig, den Virenscan per Scheduler zu starten. Stattdessen setzt das Programm den Virenscan immer dann fort, wenn das System gerade nichts zu tun hat. Im Test funktioniert das einwandfrei und ohne das System zu blockieren. Eine genial einfache Idee. Man fragt sich, weshalb bis jetzt keiner darauf gekommen ist.
Schön und übersichtlich: Die neue Benutzeroberfläche von Norton Antivirus 2009 sieht gut aus, ist aber nicht überdesigned. ((Ins Bild klicken für größere Ansicht.))
Hohe Erkennungsrate
Im Erkennungstest schneidet die Betaversion von Norton Antivirus 2009 hervorragend ab. Von 908 Viren ließ das Programm gerade einmal zwei übrig. Das entspricht einer Erkennungsrate von 99,8 Prozent. Bei den Test-Samples handelte es sich zum Teil um Wildfänge aus dem regulären Mailverkehr, zum Teil um Würmer aus dem Honeypot Nepenthes.
Im Test erkennt Norton Antivirus 2009 hervorragende 99,8 Prozent aller Schädlinge. ((Ins Bild klicken für größere Ansicht.))
Testergebnis
Virenschutz ohne das System zu verlangsamen? Das schafft Norton Antivirus 2009 zumindest teilweise. Viele Benutzer werden mit der neuen Version tatsächlich keine Bremswirkung bemerken. Datenbewegungen oberhalb der Gigabyte-Grenze aber verlaufen wie eh und je nur halb so schnell, wenn Norton Antivirus eingeschaltet ist. Aber das mag zum Teil auch am Beta-Status liegen. Wir sind gespannt auf die Release-Version.
Norton Antivirus 2009 Beta
Hersteller: Symantec
Internet: www.symantec.de
Preis: steht noch nicht fest, Beta 14 Tage kostenlos
Erster Eindruck: sehr gut
Das ist neu:
– Leerlauf-Scan
– Vertrauenswürdige Dateien
– Stiller Modus vermeidet Störungen in Videos oder Spielen
Systemvoraussetzungen
Betriebssystem: Windows XP oder Vista
Prozessor: ab 300 MHz
Arbeitsspeicher: ab 256 MByte
Festplatte: 150 MByte freier Speicherplatz