Microsoft, Google, Yahoo sollen für Sex-Anzeigen bezahlen

Allgemein

Im zweit-bevölkerungsreichsten Land der Erde, nämlich Indien, ist es bei Strafe verboten, Massnahmen zur pränatalen Bestimmung oder Beeinflussung des Geschlechts anzubieten oder zu bewerben. Der Grund ist einleuchtend: Rund 900.000 weibliche Babys werden in Indien jährlich abgetrieben, Jungs sind auf dem Subkontinent einfach beliebter, wenn es um Nachwuchs geht.

Daher haben Frauenrechtsaktivisten die oben erwähnten Internetfirmen Microsoft, Google und Yahoo verklagt, welche auf ihren Portalen (unter anderem) Anzeigen für ebensolche Pränatal-Dienste zeigten. Obwohl es in Indien, anders als in den USA, keinen Haftungsausschluss für Betreiber von Online-Angeboten gibt, müssen die Beklagten jetzt nur zeigen, dass sie gewissenhaft waren und trotzdem hinters Licht geführt wurden. So dass als Ziele juristischer Aktionen nur die weit weniger zahlungskräftigen Anbieter des beschriebenen selektiven Service übrig bleiben. Hm.

Aber wenn das nicht klappt, vor dem Höchsten Indischen Gericht, versucht es einfach in Hamburg, da kommen derzeit die erstaunlichsten Urteile zustande. [fe]

New York Times

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