Studie: Schattenwirtschaft bei Online-Games
Laut der Studie aus England verdienen in Entwicklungsländern nahezu 500.000 Menschen ihr Brot beim Online-Spielen: Sie sammeln in den angesagten Rollenspielen (MMORPG) wie World of Warcraft das virtuelle Gold und verkaufen es im Internet den Spielern gegen echtes Geld. Oder bieten den Account eines hochgelevelten Helden dem ungeduldigen Spieler gegen eine ordentliche Summe an.
Die Goldfarmer werden hauptsächlich in China hunderteweise von Firmen angeworben, um diesem spielerischen Job nachzugehen, berichtet Professor Richard Heeks von der University of Manchester. Er hatte das Gold Farming ursprünglich nur für eine ökonomische Nische gehalten, doch die Studie deckte einen wachsenden Industriezweig auf. Laut der Untersuchung werde mit dieser virtuellen Dienstleistung weltweit schon mindestens 500 Millionen Dollar umgesetzt.
80 Prozent der Anbieter sollen in China sitzen, der Rest vor allem in Vietnam und Indien. Da die Betreiber der Online-Rollenspiele diese Gold- und Account-Verkäufe in der Regel nicht zulassen, operiert das Geschäft in einer Grauzone. Das lockte entsprechende Kriminelle an, die in China schon ganze Lagerhäuser voller geknechteter Spieler zum Frondienst zwingen sollen. (Ralf Müller)