IFA: Internetfernsehen ist ein Flop
Nachdem die Financial Times im Vorfeld der IFA über die zu erwartenden Finanztrends angesichts der Flaute beim Internet-Fernsehen berichtete sind heute auf der Messe in Berlin die die ersten tatsächlichen offiziellen Preissenkungen zu erwarten.
Es sieht so aus, als ob niemand sich fürs Internet-Fernsehen interessiert: Selbst der größte Anbieter in Deutschland hat gerade mal eine Viertelmillion angemeldete Nutzer – ob diese das Internet-Fernsehen auch nutzen, sei dahingestellt, im Vrgleich zu Kabelfernseh-usern ist dies zudem eine verschwindend geringe Zahl.
Auch Hansenet, Vorreiter bei IP-TV-Technik-Investitionen, will seinen Kunden das Internet-Fernsehen künftig als kostenloses Add-on für alle seine Tarife draufpacken – bisher war es nur Bestandteil von “Alice Fun”, alle anderen mussten 10 Euro für Internet-Fernsehen zusätzlich ausgeben – Hansenet meldet dafür aber bisher nur 20.000 Kunden.
Angesichts der Tatsache, dass die Konzern-Mutter Telecom Italia einen Hansenet-Verkauf erwägt ist davon auszugehen, dass je nach tatsächlichem Käufer (die Kandidaten verweigern dazu während der Verhandlungen jede Auskunft) ein Aus für die Fernseh-Angebote aus dem Netz näher rückt – es rechnet sich noch nicht.
Auch Arcor ist unter Druck und muss sich Patentklagen rund um IP-TV erwehren. Und weil die Kabel-Unternehmen auf den gleichen Zug aufspringen wie Internet-Provider und Telekommunikationsfirmen, ist mit einem scharfen Wettbewerb und einigen “Abgängen” zu rechnen.
Triple-Play-Anbieter Unitymedia aus dem Lager der Kabelbetreiber dagegen sieht keine Gefahr – eher für die traditionellen Telekomfirmen werde es schwer: Der IP-TV-Markt wachse, meldete Unternehmenschef Parm Sandhu vor einigen Tagen. (Manfred Kohlen)