Cray nutzt Microsoft Windows
Bislang nutze Cray ein angepasstes Linux für seine Supercomputer: Das Unternehmen plant diese Tradition zu brechen. Man setzt dabei auf die neue CX1-Linie im Preisbereich von 25.000 bis maximal 80.000 US-Dollar.
Ebenfalls eher ungewöhnlich für Cray: Nach sehr langer Zeit werden die Hochleistungsrechner wieder mit Intels Xeon-Prozessoren bestückt. Damit drängt Crays CX1 in Bereiche ein, in denen Systemhersteller wie HP, IBM, Sun, Tyan bereits stark vertreten sind. Diese haben schon in der Vergangenheit Supercomputer für das Büro angeboten. Diese Rechner fallen vergleichsweise kompakt aus und sind schon unter 100.000 US-Dollar zu haben.
Tyan stellte auf der Cebit im Frühjar 2006 ihre Typhoon PSC (Personal Super Computer) vor. Sie haben den Messebesuchern das Konzept eines kompakten Heimservers mit hoher Rechenleistung und sehr wohnraumfreundlichen Abmessungen gezeigt. Auch die Konkurrenz war von Tyans Entwicklung erstaunt. Wie Cray, setzte Tyan damals vor allem auf AMD-Prozessoren der Opteron-Klasse. Schon im Herbst 2006 erweiterte der Systemhersteller seine Typhoon-Reihe mit Intels Xeon-Prozessoren der 5300-Familie.
Seit Intels Core-Familie konnte der Markterfolg von AMDs Opterons im Serversegment ausgebremst werden. Nun hat auch der enge AMD-Systempartner Cray sich auf das, laut den Marktforschern von IDC, stark wachsende Segment der Systeme unter 100.000-US-Dollar eingelassen. Auch Microsoft will sich in diesem Segment festsetzen und konzentriert sich mit seinem Betriebssystem Microsoft HPC Server 2008 auf verbesserte Cluster- und Virtualisierungsfähigkeiten. (Martin Bobowsky)