Endlich da: T-mobile zeigte erstes Android-Handy

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Gestern Abend stellte T-Mobile mit geringer Zeitverzögerung zur Ankündigung das erste Google-Handy vor. Hersteller ist HTC  wie schon im Vorfeld berichtet, Telekommunikationsanbieter ist T-Mobile und Hersteller des offenen Betriebssystems ist Google.

Weil es das erste Google-Handy ist, haben die Partner das Gerät G1 getauft. Obwohl es in den schnellen G3-Netzen von T-mobile funkt, heißt das Gerät mit dem Android-Betriebssystem also nicht G3. Das “G1 with Google” soll ab dem 22. Oktober für 179 US-Dollar in den USA erhältlich sein. Eine Datenflatrate und 400 SMS-Nachrichten kosten 25 US-Dollar im Monat. Wer lieber einen Messenger verwendet wird nicht, wie bei T-Mobiles Apple-iPhone-Deal, daran gehindert, sondern zahlt einfach nur 10 Dollar mehr im Monat. Die Datenflatrate ist nicht wirklich “flat”: Wer mehr als ein Gigabyte im Monat überträgt, muss eine Drosselung der Verbindungsgeschwindigkeit auf GPRS-Niveau hinnehmen. Damit will T-Online die Dauerdatensauger davon abhalten, den Betrieb der anderen Nutzer zu stören.

Das G1 ist mit einem SIM-Lock auf die Netze von T-Mobile in den USA beschränkt. Entgegen anderen Vermutungen hat T-Mobile auch angekündigt, das Gerät in Europa auf den Markt zu bringen: im November in Großbritannien, im Rest des Kontinents wohl erst im ersten Quartal. Wohl auch deshalb wurden auf dem gestrigen weltweiten Google Developers Day in München (mehr dazu später) Fragen zu Android in Deutschland weitestgehend ignoriert – man verwies nur auf die Website mit dem Software-Development Kit.

Im Grunde handelt es sich beim Google-Telefon um eine neue Auflage des HTC Touch Pro: Das Touchscreen.-Phone mit 320 × 480 Bildpunkten auf 3,2 Zoll und mit ausziehbarer Tastatur für die Google-Suche gibt es sogar Spezialtasten) läuft mit 7,2 MBit/s Download-Geschwindigkeit in HSDPA und 2 MBit/s Upload in HSUPA. Es nimmt wahlweise auch per  EDGE oder WLAN Kontakt mit dem Internet auf.

Der Speicher lässt sich zwar, wie gestern berichtet, auf 8 GByte aufrüsten, hat in der Grund-Ausstattung ist er aber nur 256 MByte klein. Eine 3-Megapixel-Kamera wird mitgeliefert. Das enthaltene Android-System ist nicht wie Linux wirklich offen, die proprietäre Software greift auf die Google-Web-Applikationen zu. Mit Hilfe des eingebauten GPS-Chips und Zugriff auf Google Maps und Street View lässt sich das Gerät zur Navigation benutzen. Als Browser ist eine Lite-Version von Google Chrome vorgesehen.

Dass T-Mobile noch ein unfertiges Produkt präsentiert, ist tragisch aber offensichtlich: Android ist noch nicht hundertprozentig fertig, die Videofunktion der eingebauten Kamera kann noch nicht genutzt werden, das Android SDK ist ebenfalls noch nicht ganz fertiggestellt – die Version 1.0 soll erst Ende November erhältlich sein. Den Quellcode von Android will Google gegen Weihnachten veröffentlichen, die ersten voll lauffähigen Anwendungen im “Android Store” werden vermutlich auch bis dahin warten müssen. (Manfred Kohlen)

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