Hat Killerspiele-Beckstein ausgespielt?
Mit so billigen wie ahnungslosen Populismen quatschte sich Günther Beckstein vom Innenminister zum Ministerpräsidenten hoch. Am 5. Dezember 2006 mussten wir erstmals von einem unter seiner Ägide entstanden Gesetzentwurf berichten, in dem er virtuelle statt wirklicher Gewalt mit drakonischen Strafen ahnden wollte:
“Wer Computerspiele, die es den Spielern als Haupt- oder Nebenzweck ermöglichen, eine grausame oder die Menschenwürde verletzende Gewalttätigkeit gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen auszuüben, verbreitet, […] herstellt, bezieht, liefert […], wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft.”
Dieser höhere Blödsinn (Klartext: “Killerspiele”-Käufer in den Knast) war nur ein Beispiel dafür, wie sehr seine Partei und er selbst die Verbindung zu den Bürgern seines Laptop- und Lederhosen-Staates verloren hatten. Noch vor wenigen Wochen machte sein Nachfolger als freistaatlicher Innenminister, sein Name ist keiner Erwähnung wert, wieder einen ähnlichen Vorschlag, und niemand nahm es mehr ernst. Es war schlicht und einfach nicht mehr berichtenswert. Für die bayerischen Wähler passt zur CSU 2008 weder Laptop noch Lederhose, wie sich heute in Zahlen ausdrückte.
Mit den rund 43 Prozent, die die CSU nach derzeitigen Hochrechnungen noch erwarten darf, wird sich das nicht so schnell ändern. Huber Erwin pilgert von Minga nach Reisbach in Niederbayern zurück, Beckstein Günther zieht seine Rückkehr nach Franken noch ein wenig in die Länge, vermutlich mit Hilfe von FDP oder “Freien Wählern”. Bis er von Seehofer / Daxenberger gepwnt wird.
Hinweis an Beckstein Günther, falls er das noch checkt: Seine Partei hat vor allem bei den jüngeren Wählern im Alter von 18 – 34 Jahren verloren. Um satte 24 Prozent.
(rrr)
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