RealNetworks vor Gericht: Piraterie
Anfang September stellte RealNetworks ein neues, kostengünstiges (30 US-Dollar) Programm namens RealDVD vor, das zumindest nach Ansicht des Anbieters, das unlizensiertes Kopieren von Film-DVDs etwas eindämmen könnte. Seit einer Woche ist es nun erhältlich.
Mit der neuen Software lässt sich eine gekaufte oder geliehene DVD kopieren, ohne dass dadurch der Kopierschutz umgangen oder zerstört würde. Auch sorgt das System dafür, dass der Film auf maximal fünf PCs abgespielt werden kann. Das alles genügt den Hollywood-Bossen bei weitem nicht. Sie halten an der oft gehörten, aber nie stichhaltig bewiesenen Behauptung fest, jede kopierte DVD wäre mit einer nicht verkauften gleichzusetzen. Dies ist nicht nur angesichts einer wackligen wirtschaftlichen Lage der Verbraucher, sondern auch angesichts der florierenden legalen Videoverleiher anzweifelbar. Dennoch ziehen die Filmstudios nun vor Gericht, um RealDVD verbieten zu lassen.
Man kann nur hoffen, dass durch dieses und folgende Gerichtsverfahren der schwammige Anspruch des Copyright genauer definiert wird, um für Contentanbieter, Hardwarehersteller und Verbraucher endlich Rechtssicherheit zu schaffen. (Fritz Effenberger)