AMD: Joint-Venture mit 6 Milliarden aus dem Morgenland
AMDs CEO Dirk Meyer spricht heute (8 Uhr morgens EST, 14 Uhr MEZ) über diese wichtige Entscheidung. Die Ausgliederung ihrer Fertigungssparte bedeutet einen Paradigmenwechsel: AMD Joint-Venture tritt ab sofort als Auftragsfertiger auf. Dieses trägt vorläufigen Namen “The Foundry Company“. AMD hält davon 44,4 Prozent und der Partner Advanced Technology Investment Company (ATIC) 55,6 Prozent.
Bislang fertigte AMD die meisten eigenen x86-Prozessoren selbst. Weniger anspruchsvolle Chips fertigten die Fremdfertiger Chartered, TSMC und UMC im Auftrag von AMD.
Innerhalb der nächsten fünf Jahre investiert die ATIC bis zu 6 Milliarden US-Dollar in dem neuen Joint-Venture The Foundry Company. An der ATIC ist die Mubadala Development beteiligt. Mubadala Development aus Abu Dhabi ist ein schon länger bekannter AMD-Investor. Sie hat Mitte November 2007 mit über 600 Millionen US-Dollar AMDs leere Kassen aufgefüllt. Nun sind sogar AMDs Neubaupläne der Fab 4x für New York mit diesem arabischen Investor möglich.
AMD realisiert damit seine “Smart Manufacturing“-Pläne. Bislang waren die AMD-Produktionsstätten in Dresden den eigenen x86-Prozessoren vorbehalten. Mit dem neuen Joint-Venture kann AMD in Dresden alle Arten von Chips fertigen, auch eigene Grafikchips und Chipsätze. Damit tritt AMD aber auch als Konkurrent zu den etablierten Foundries Chartered, TSMC und UMC auf. Bislang fertigten diese Auftragsfertiger für AMD/ATI.
Seit Ende 2002 arbeitet AMD zunehmend intensiv mit IBMs Halbleitersparte zusammen. IBM als Fab und Foundry sammelte im Lauf der letzten Jahre viele Forschungspartner um sich. IBMs Ziel war es Fertigungstechnik schnell und kostengünstig zu verbessern. In der sogenannten “Common Platform“ will IBM ausdrücklich auch mit gemeinsamen Regeln und Methoden Fremdfertigung schneller und flexibler unter den Allianzpartnern ermöglichen. IBM hat auch Abkommen mit TSMC und Chartered. (Martin Bobowsky)