Norman Security2Go: Bedingt abwehrbereit

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Virenschutz auf dem USB-Stick zum Mitnehmen – das klingt gut. Im Praxistest sind zunächst einige Hürden zu meistern, bevor das Produkt richtig funktioniert.

Keine Konfigurationsmöglichkeiten
Der Virenscanner startet vom USB-Stick ohne jede Einstellungsmöglichkeit. Man kann lediglich einen Lizenzschlüssel eingeben, ein Online-Update abrufen und den Scan starten. Als einzige Option lässt sich festlegen, welche Speichermedien und Ordner untersucht werden sollen.

“Viren-Schnelltest” nennt Norman das Verfahren. Zumindest auf den kompletten System-Scan des Testrechners trifft das aber nicht zu: Die Software braucht 96 Minuten für 156,5 Gigabyte, das entspricht einer Scan-Geschwindigkeit von 1,6 GByte pro Minute – andere Programme sind deutlich schneller.

Im ersten Testdurchlauf erkennt Norman Antivirus fünf Dateien fälschlich als Schadprogramme und löscht sie ohne Rückfrage. Im Quarantäne-Ordner auf dem USB-Stick sind sie zwar noch vorhanden, können aber nicht wieder hergestellt werden. Auf Nachfrage bei Norman bekommen wir eine neue Konfigurationsdatei, mit der das Problem behoben ist: Jetzt fragt das Programm nach, bevor es Dateien löscht.

Keine Auskuft bei Norman-Partnern
Außerdem teilt Norman mit, das Produkt werde nur über qualifizierte Partner vertrieben, die die Kunden beraten. Die Konfiguration des Sticks werde von Norman individuell angepasst. Damit sollten sich Probleme wie »Löschen ohne Nachfrage« vermeiden lassen.

Wir wollen es genau wissen und haken nach. Der eWeek-Tester ruft 15 Norman-Partner an und fragt nach Norman Security 2 Go. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die meisten können zu dem Produkt keine Auskunft geben. Drei Partner bieten zwar den Stick an, aber weder Beratung noch eine individuelle Konfiguration. Mit den Recherche-Ergebnissen konfrontiert reagiert Norman und empfiehlt nun, Anfragen zu Norman Security 2 Go unter support@norman.de an die Zentrale zu richten.

Im Erkennungstest muss Norman Antivirus 909 verdächtige Dateien auf Viren untersuchen. Über die Hälfte davon wird gleich gelöscht, die restlichen Dateien sind fast alle von Viren befreit. Meist bleibt nur eine leere ZIP-Hülle übrig. Vier verifizierte Virensamples entgehen dem Scan; daraus ergibt sich aber eine immer noch sehr gute Erkennungsrate von 99,6 Prozent.

Testergebnis
Richtig konfiguriert ist Norman Security 2 Go ein praktisches Werkzeug. Gestresste Admins können damit verdächtige PCs einer zusätzlichen Virenprüfung unterziehen, ohne auf Details achten zu müssen.

PCpro empfiehlt: Ob Ihr Exemplar von Norman Security 2 Go Dateien ohne Nachfrage löscht, können Sie mit Hilfe des Eicar-Test-Virus überprüfen. Die Datei ist harmlos, wird aber von Antivirenprogrammen behandelt wie ein Virus. Sollte Ihr Stick die Datei ohne Nachfrage löschen, fordern Sie unter support@norman.de eine neue Konfigurationsdatei an.
Achim Wagenknecht/mt

Norman Security2Go!
Hersteller: Norman Data Defense Systems
Internet: www.norman.de, Anfragen an support@norman.de
Preis: 79 Euro

Note: befriedigend
Leistung (50%): befriedigend
Ausstattung (30%): befriedigend
Bedienung (20%): gut

Das ist neu:
– Scan-Engine von Norman Security 7

Systemvoraussetzungen:
– USB
– Pentium-CPU
– Windows 2000/2003/XP/Vista

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