Die besten Tools für AdminsNetzwerk-Helfer

Netzwerk-ManagementNetzwerke

Tools, die jeder braucht

Die Anforderungen an Administratoren steigen: Immer weniger Personal muss sich um immer mehr Server kümmern und neue Dienste an den Start bringen. Doch nicht nur hauptberufliche Admins werden härter gefordert, auch für Freiberuflerbüros und in kleinen Firmen ist mittlerweile der Kampf um Benutzer- und Zugriffsrechte in vollem Gange. Schutz vor Netzwerk-Frust bieten nur die richtigen Tools. Gefragt ist vor allem Bedienkomfort, um die üblichen Aufgaben schnell erledigen zu können. Aber auch für den Notfall sollten einige Standard-Werkzeuge in der Kiste sein, die Fehler erst aufspüren und dann PCs schnell wieder flott machen. Die hohe Adminkunst ist es natürlich, sein Netzwerk durch Monitoring im Griff zu haben.

Natürlich macht es einen Unterschied, ob man ein Heim-Netzwerk mit drei PCs betreut oder in einem Unternehmen für den Betrieb von mehreren tausend Workstations und Hundertschaften von Servern verantwortlich ist. Doch die folgenden Tools sollten sich beide Zielgruppen ansehen:

 

Putty

Sicherer Fernzugriff auf Server

Der kostenlose SSH- und Telnet-Client Putty ist unter Windows ein Muss für jeden Admin, der auch den ein oder anderen Unix- oder Linux-Server verwalten muss. Über Putty kann sich der Admin von seiner Workstation aus schnell auf einem Unix- oder Linux-Server einloggen. Beispiel: Sie haben eine Webseite auf einem Linux-Server unter Apache laufen. Dieser Server steht vielleicht sogar im Rechenzentrum des Providers und Ihnen bleibt nur der Fernzugriff. Dann ist die Standard-Methode eine SSH-Verbindung, denn das ist sicher und geht schnell. Ist die Webseite nicht erreichbar, können Sie sich auf dem Linux-System einloggen und Apache neu starten. Und Putty ist bereits für die Zukunft gerüstet: Die aktuelle Version unterstützt schon IPv6.

 

Strong Search

Leistungsfähige Suche fürs Netzwerk

Die Shareware Strong Search (30 Tage kostenlos, danach 30 US-Dollar) hilft dort weiter, wo die Windows-Suche aufgibt. Speziell wer häufig Dateien auf Netzlaufwerken sucht, wird viel Zeit sparen. Das Tool erlaubt mehrere Suchanfragen parallel. Versteckte Freigaben oder eine Recherche-Aktion über Domain-Grenzen hinweg sind kein Problem für Strong Search. Suchergebnisse lassen sich auf Wunsch exportieren (HTML, XML). Passwortgeschützte Shares durchforstet die Software ebenfalls – natürlich nur, wenn man das Passwort kennt.

 

Sysinternals Suite

Tool-Sammlung für Windows

Die Sysinternals Suite ist der Klassiker für alle, die gern wissen was unter der Haube von Windows passiert. Zwar liefert Microsoft mit Windows schon ausgewählte Hilfsprogramme mit, an vielen Ecken und Enden wünschen sich aber vor allem Power-User noch ein paar zusätzliche Helfer. Das gilt vor allem, wenn Windows rumzickt und nicht mehr zum Mitmachen zu bewegen ist. Die Sysinternals Suite liefert dann die passenden Helfer nach. Die Tool-Sammlung umfasst Werkzeuge wie DiskMon, RegMon, Process Explorer, Streams und Rootkit Revealer. Insgesamt stecken über 50 verschiedene Programme im Paket.

 

Ultra Edit

Editor für Profis

Admins arbeiten viel mit Textdateien. Meist schreiben Sie aber keine Dokumentationen, sondern editieren Konfigurations- oder Script-Files. Zwar hat auch Windows einen Editor im Gepäck, aber damit kommt man nicht weit. Ultra Edit heißt der Mercedes unter den Editoren: Suchen und Ersetzen über mehrere Files hinweg, Syntax-Highlighting, eingebauter FTP-/SSH-Client, Makro-Unterstützung und Auto-Complete-Funktion sind nur ein Bruchteil der Funktionen des Editors. 30 oder 45 Tage kann Ultra Edit kostenlos getestet werden, die Vollversion kostet 50 US-Dollar. Der Einbau von eigenen Menüeinträgen und Toolbars ist möglich. User behalten die Übersicht auch bei mehreren geöffneten Dateien, denn Ultra Edit ordnet sie in Tabs an.

 

Windows Server 2003 Administration Tools Pack

Fernwartung für Windows-Server

Das Admins das ein oder andere Tool mehr brauchen als Otto-Normal-Nutzer, hat Microsoft schon vor längerer Zeit erkannt. Das kostenlose Administration Tools Pack unterstützt vor allem die Fernwartung von Windows Servern. Besondere Highlights gibt es in den Bereichen Active Directory, Cluster, DHCP, DNS, .NET Framework und Terminal Services. Für Vista und Windows Server 2008 gibt es mittlerweile die Remoteserver-Verwaltungstools.

 

Soforthilfe im Notfall

Bei Notfällen im Netzwerk müssen Admins schnell reagieren und auch schon mal vor Ort defekten PCs wieder Leben einhauchen. Mit diesen Notfall-Tools klappt das.

 

Knoppix

Live-Linux zur Systemrettung

Knoppix, die Mutter aller Live-Linux-Systeme, gehört zur Basisausstattung für Admins. So können Sie einfach einen störrischen Rechner von der DVD starten, und die komplette Hardware-Konfiguration erfolgt automatisch mit den Werkzeugen hwsetup (Auto-Erkennung) und udev (Geräteverwaltung im Benutzermodus). Ideal also als Rettungssystem für ein kaputtes Windows. Beim NTFS-Support haben Linux-Distributionen oft Probleme. Knoppix besticht durch mehrere Lösungen, die immer wieder nachgebessert werden: Mit unionfs lassen sich die Original-Microsoft-Treiber von einer Windows-CD nachladen. Das ist der sicherste Weg, aber auch der langsamste. Mit den Tools libntfs und fuse hat Knoppix aber auch eine schnellere Lösung an Bord, die im Test ohne Tadel Änderungen auf einer NTFS-Festplatte zulässt

 

Ultimate Boot CD for Windows

Notfall-Windows für den Ernstfall

Wer mit Knoppix nicht zurecht kommt, sondern lieber in der gewohnten Windows-Umgebung arbeitet, der sollte ein Auge auf die Ulimate Boot CD for Windows werfen. Doch dieses Notfall-Medium muss man sich mit einer eigenen Windows-CD selbst bauen. Zum Download gibt’s aber alle nötigen Tools dafür. Die Liste der enthaltenen Tools kann sich sehen lassen: Von Anti-Spyware über Virenscanner bis hin zu Backup-Tools und unterschiedlichen Defragmentierungs-Programmen ist alles nötige für die Systemrettung an Bord.

 

Elcomsoft System Recovery Pro

Vergessene Passwörter knacken

Hat der Chef das Passwort seines Firmenrechners vergessen oder ist der Windows-Account eines ehemaligen Mitarbeiters versperrt, müssen Admins das Passwort knacken. Hier greift Elcomsoft System Recovery (ESR) ein. Das Live-Tool basiert auf dem Windows Preinstallation Environment (WinPE), einem abgespeckten Windows XP. Der Hauptvorteil: Während Bootmedien auf Linux-Basis oft wegen Treibermangels streiken, versteht sich ESR mit allen Geräten, für die es Windows-Treiber gibt. Die Ansicht aller eingerichteten Windows-Accounts, das schnelle Entschlüsseln schwacher Passwörter (knapp 10 Sekunden) und das Ändern aller Windows-Passwörter auch innerhalb einer Domäne funktionieren gut. System Recovery ist ein leistungsfähiges Verwaltungs-Tool für Windows-Accounts. Es ist ideal für professionelle Administratoren in Domänen-Netzwerken geeignet. Nur an Bitlocker-geschützten Vista-Systemen scheitert das Programm. Happig ist der Preis
: Die Pro-Version kostet 400 Euro.

Fehler aufspüren

Fehler im Netzwerk können aus vielen Quellen kommen. Aber die Zeit für umfangreiche Systemchecks haben nur die wenigsten Admins. Mit den passenden Tools wird aus Stochern im Nebel eine gezielte Fehlersuche.

 

Ping Plotter

Erreichbarkeit von Servern prüfen

Wer einen oder mehrere Server betreibt kennt das Problem: Man möchte nicht aus Versehen einen Ausfall verpennen, der dann womöglich noch dem Chef auffällt. Doch ständig die Erreichbarkeit per Hand prüfen ist zu mühsam. Klar können Sie ein Skript schreiben, das die Server anpingt und im Fehlerfall Alarm schlägt, aber es gibt auch ein maßgeschneidertes Tool dafür. Mit Ping Plotter können Sie das ganz entspannt automatisieren. Die Software gibt’s kostenlos und in einer Standard- sowie einer Pro-Version. Die Freeware ermittelt dabei über den Traceroute-Befehl, ob etwa eine Webseite erreichbar ist. Praktisch: mit Ping Plotter können Sie das über eine grafische Oberfläche alle paar Sekunden prüfen lassen.

 

3D-Traceroute

Pings mit Auswertung

Die Tools tracert und ping gibt es zwar auf der Windows Kommandozeile, das Ganze schick grafisch aufbereiten kann aber nur 3D-Traceroute. Das Tool gibt’s in einer Gratis- und einer Pro-Version für rund 25 Euro. So können Sie etwa eine Webseite kontinuierlich anpingen und die Reaktionszeit mitprotokollieren. Ist Ihre Webseite zu bestimmten Zeiten schlechter erreichbar? 3D-Traceroute verrät es. Sie können die gemachten Traces miteinander vergleichen und so sehen, wann sich die Routen ändern.

 

XNetStat

Ausgehende Verbindungen im Blick

Welche Programme haben gerade eine Internet-Verbindung und zu welchen Servern? Eine berechtigte Frage für Administratoren. XNetStat beantwortet sie komfortabler als das Kommandozeilen-Tool netstat. Erst die Pro-Version für 50 US-Dollar erlaubt die Remote-Auswertung von Verbindungsinformationen. Praktisch: Das Programm zeigt Details wie Prozess-Infos, IP-Adressen und Ports an, erschlägt den User aber auch nicht mit Infos. Vielmehr steht das große Ganze im Vordergrund. So zeigt XNetStat etwa an, welche Exe-Dateien hinter den Prozessen stecken.

 

Netdiag

Netzwerkprobleme aufspüren

Das kostenlose Microsoft-Tool Netdiag ist meist die erste Anlaufstelle, wenn es Netzwerkprobleme gibt. Es führt einige Funktionstests durch und kann wichtige Anhaltspunkte liefern, warum ein Client Probleme im Netzwerk macht. Wie nützlich das Tool ist, zeigt sich auch daran, dass Microsoft es in den Support-Tools auf der Windows-Installations-CD ablegt (Ordner Support\Tools). Wenn sie einen Domänen-Controller prüfen (Parameter /fix), checkt Netdiag alle DNS-Einträge in der Datei “Netlogon.dns” auf Fehler.

 

TCPView

Netzwerkverbindungen kontrollieren

Das Tool TCPView ist Bestandteil der Sysinternals Suite. Wer dieses Programmpaket nicht braucht, kann die Software auch allein runterladen. Damit kriegen Nutzer kostenlos die Netzwerkverbindungen auf dem Rechner angezeigt. Auch dieses Tool ist komfortabler als der eingebaute Netstat-Befehl. IP-Adressen löst das Programm automatisch auf. Unerwünschte Verbindungen können User gleich über das Kontextmenü abschalten.

Monitoring & Fernwartung

Das Netzwerk läuft? Jetzt bloß nicht zurücklehnen, denn die meisten Fehler kündigen sich schon vorher an und können früh erkannt werden. Monitoring-Tools beobachten die gesamte IT-Landschaft und mit Fernwartungs-Software ist man gleich live auf den einzelnen Systemen.

 

Wireshark

Netzwerk-Traffic analysieren

Wer Netzwerkfehlern auf die Schliche kommen will, kann mit teuren Spezial-Tools den Datenverkehr analysieren lassen oder zum kostenlosen Wireshark greifen, das seit Jahren Standard ist. Die Software schneidet den Datenverkehr im Netzwerk mit und analysiert ihn. Durch die Analyse werden die kryptischen Paketdaten in verständliche Informationen übersetzt, die dann gezielt durchsucht und gefiltert werden können – und zwar bis ins Detail. Unter Windows wird für den Betrieb eine spezielle Bibliothek benötigt, WinPcap. Diese erlaubt hardware-nahen Zugriff auf die Netzwerkschnittstellen und wird praktischerweise vom Installer von Wireshark einfach aufgespielt. Aufzeichnungen starten Nutzer über Capture/Interfaces. Die Ansicht zeigt die Anzahl der übertragenen Pakete und die übertragenen Pakete pro Sekunde für die gefundenen Netzwerkschnittstellen an. Auf den ersten Blick wird klar, dass man ohne Filter nicht glücklich wird. Wireshark schreibt einfach alles mit, und das auch schnell. Über den Filter ip.addr==IP-Adresse können Sie alles ausblenden, was nicht über Ihre Netzwerkschnittstelle geht. Weitere Filter etwa der Zusatz && icmp schränkt die Anzeige noch weiter ein, in diesem Fall auf ICMP-Requests.

 

Advanced Remote Info

Netzwerk-PCs kontrollieren

Schnell gucken was auf einem Netzwerk-PC los ist? Kein Problem mit Advanced Remote Info. Rechnername, Betriebssystem, installierte Software, aktive Prozesse und Dienste, aber auch Hardware-Infos bereitet das Tool übersichtlich auf. Die Netzwerk-PCs können via Advanced Remote Info neu gestartet werden

 

Ultra VNC

PCs fernsteuern

Ein großer Teil der Admin-Arbeit wird auf dem Weg zu den Mitarbeitern verschwendet. Doch das muss nicht sein, viele Aufgaben lassen sich auch via Fernwartung lösen. In kleinen Netzen reichen kostenlose VNC-Tools aus. Wer Komfort, schnelle Installation, gute Performance und sichere Verbindungen schätzt, kommt an UltraVNC nicht vorbei. Achtung: Das mitgelieferte Verschlüsselungs-Plugin ist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Holen Sie sich stattdessen die aktuelle Version unter msrc4plugin.home.comcast.net. Vor allem die mitgelieferte Chat-Möglichkeit sowie das einfache Tauschen von Dateien und Ordnern spricht für UltraVNC. Mit einem optimierten Grafiktreiber zaubert UltraVNC auch eine schnelle Remote-Verbindung auf den Admin-Rechner.

 

CurrPorts

Ports und Verbindungen checken

Diese kleine Freeware ist für alle Admins ein Muss, die sich über offene Ports und die dazugehörigen Anwendungen informieren wollen – und die Ergebnisse schnell brauchen. Verbindungen über TCP und UDP listet das Programm aus dem Stand auf. Vorteil: Mit wenigen Mausklicks beheben Sie direkt aus dem Programm heraus falsche Konfigurationen, sie schließen Ports und stoppen Prozesse. Wen die detaillierten Infos zu jeder Verbindung nerven, der kann die Oberfläche nach seinem Gusto konfigurieren. Berichte spuckt CurrPorts als HTML-, XML oder Text aus.

 

Port Reporter

Offene Ports kontrollieren

Auch Microsoft hat ein kostenloses Tool in der Hinterhand, das verrät wie es um offene Ports steht. Im Detail findet Port Reporter heraus, welche Ports verwendet werden, welche Prozesse dahinter stecken, ob es sich dabei um einen Dienst handelt, welche Module der Prozess geladen hat und unter welchem Benutzerkonto er läuft. Das Tool hat aber keine grafische Oberflä
che, sondern schreibt die ermittelten Ergebnisse in eine Log-Datei ins Verzeichnis system32\logfiles.

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