Software-Markt: 4 wichtige Trendwenden bis 2015

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Die Marktforscher Gartner beschreiben eine Hinwendung zur Vernetzung und Integration sozialer Gruppen in den Arbeitsprozess in den Unternehmen. Diese gilt sowohl für den Verkauf von Softwareprodukten, als auch für die Verwendung dieser Produkte. Wer als Software-Hersteller die Ebene der Vernetzung außer Acht lässt, verliert seine Stellung. Das gleiche gilt auch für deren Kunden. Auch hier erwarten deren Endanwender eine hohen Grad der Vernetzung zum Informationsaustausch und zur Zusammenarbeit. Wer diese Umwälzungen verpasst, wird es in Zukunft nach Meinung der Marktforscher  noch schwerer haben.

Paradigmenwechsel Vernetzung:
Schon 2010 sieht Gartner, dass Netzwerke das vorherrschende Arbeitsmodell bei Enterprise-Applikationen sein werden. Die großen Umwälzungen finden zur Zeit in allen Ebenen der SOA (Service-Oriented Architectures) statt.  Je einfacher die Benutzung für die Endanwender ist, desto besser stehen die Erfolgsaussichten. Der Reiz besteht darin, dass kurzentschlossen die Endnutzer Projekte entwerfen können, die in einer zentral gelenkten Hierarchie selten beschlossen werden. Ein weiterer Anreiz besteht darin, dass Inhalte sehr personalisiert dargestellt werden können. Das bietet auch den Vorteil, dass verschiedene Dinge innerhalb und außerhalb des Enterprise-Bereich verbunden werden können.

Paradigmenwechsel Individualität: Das Internet verändert komplett die Geschäftsmodelle bis 2015. Wer die produktive Kraft der sozialen Netzwerke nutzt, bleibt auf dem Markt bestehen. Bislang war Software ein Produkt ohne individuelle Züge. Das Geschäftsmodell der Zukunft liegt darin, die individuellen Wünsche zu berücksichtigen. Die meisten Entscheidungen der IT-Entscheider werden nach eigenen Vorlieben getroffen. Gartner gibt an, dass bei weniger als der Hälfte der Entscheidungen rationale Erwägungen eine Rolle spielen.

Paradigmenwechsel SOA/SaaS: Service-orientierte Architekturen (SOA) mit hohem Grad der Vernetzung werden bis 2010 schon zu 80 Prozent den Markt durchdrungen haben. Das gilt nach Meinung der Marktforscher auch für kritische Geschäftsanwendungen. Wichtig dabei ist, dass die Applikationen sehr feinteilig die Bedürfnisse befriedigen. Vernetztes und erfolgreiches Arbeiten bedeutet aber auch, dass die Vielfalt wieder gebündelt werden kann, damit diese individuellen Lösungen auch für weitere Projekte zur Verfügung stehen.

Software as a Service (SaaS) und andere collaborative Lösungen steigern den Wunsch nach weiteren Dienstleistungen, so die Worten von Ms Genovese, einer Gartner-Analystin. Das gilt für den ganzen IT-Markt, sowohl für Clients, Provider, Investoren, Geschäftsleuten, IT-Profis als auch Konsumenten.

Paradigmenwechsel Marktkonzentration: Nach Gartners Meinung konzentriert sich die Marktmacht auf immer weniger und dafür immer mächtigere Systemanbieter von Software. Diese Mega-Anbieter unterstützen eine große Bandbreite verschiedener Systeme und haben deswegen Wirkung und Einfluss auf die Kunden-Ausgaben in einer ganzen Reihe von Märkten.

Spezialisierte Anbieter müssen mit diesen Mega-Anbietern koexistieren, damit ihre Anwendungen in deren Enterprise-Architektur laufen. Die Umwandlung in eine SOA-Anwendungen für komplexe Daten kostet Zeit. Dies eröffnet ein Zeitfenster für weitere, schneller verfügbare Alternativen. Andererseits ermöglichen SOA-Anwendungen von eben diesen Mega-Anbietern eine Plattform für weitere kleinere Anbieter.

Gegenwart: Der Softwaremarkt ändert sich derzeit stark und bringt neue Geschäftsmodelle hervor: Es geht weniger um den “Verkauf“ der Software, es geht darum, mit Dienstleistungen und Service rund die Software Geld zu verdienen. Der Verkauf von Softwarepaketen tritt in den Hintergrund.

Ausblick: Die nächsten 5 Jahre werden, Gartners Ansicht nach, geprägt sein von den gegenläufigen Interessen der Kunden nach günstiger Software und den Software-Riesen, die alles aus einer Hand anbieten wollen. Die Software-Kunden werden als Eindämmungsstrategie nur das Notwendigste nehmen wollen oder versuchen, an anderer Stelle zu sparen. (Martin Bobowsky)

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