Einer gegen Alle: Microsoft stellt Windows Azure vor

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Der Microsoft-Manager Ray Ozzie stellte als Chief Software Architect gestern auf der eigenen Firmenmesse Professional Developers Conference (PDC) eine neue Systemumgebung namens Azure vor. Das Produkt ist mehr als nur ein Betriebssystem für einen Rechner: Es (PDF) bündelt viele Rechner zu einer einheitlichen Systemumgebung. Darauf läuft dieses Framework in einem Schichtenmodell für verschiedene Microsoft- und Fremd-Software. Der Nutzer sieht die komplexe Umgebung nicht, sondern nutzt deren spezifischen Dienste.

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Mit Azure betritt Microsoft ein Feld, das Dienstanbieter aus dem Linux- und Unix-Umfeld schon bestellt haben. Cloud-Computing-Spezialisten wie Cray, HP, IBM, Sun, aber auch Oracle und SAP bekommen so eine Microsoft-Alternative zu etablierten firmenspezifischen Lösungen.

Microsofts neue Plattform ermöglicht ein vereinheitlichtes Service-Hosting und -Management. Sie bindet Datenbankdienste wie zum Beispiel Microsoft SQL ebenso ein wie die .Net-Umgebung.

Azures Cloud-Computing ermöglicht eine einheitliche Speicherung von Daten, Dokumenten auf PCs, Telefonen. Diverse Anwendungen, Dokumente und Daten können so synchron für Websites genutzt werden. Microsoft nutzt Azure auch zur Verwaltung von CRM-Services für Geschäftsinformationen.

Entwickler können die verschiedenen Anwendungen für Unternehmen und Verbraucher in der “Computerwolke“, oder auch “in-house” installieren. Sie greifen über verschiedene Internet-Standards auf diesen Computer-Cluster zu. Anlässlich der PDC verteilt Microsoft eine limitierte Community Technology Preview (CTP) zum Testen.

Neben der Systemumgebung Azure stellt Microsoft zugleich auch einen eigenen Service vor: Microsoft will selber virtuellen Datenraum und Rechenleistung verkaufen. Damit betritt das Unternehmen ein Geschäftsfeld, auf dem Internet-Provider wie 1&1, Akamai, aber auch internationale Dienstleister wie Amazon schon länger tätig sind.

In Deutschland wird Azure auch dem Fachpublikum vorgestelllt. Auf der Xtopia 08 Konferenz am 17. und 18. November 2008 können sich Business-Entscheider, Web-Entwickler ein Bild machen. Gleich darauf folgt in Deutschland der Technical Summit am 20. – 21. November 2008 im ICC Berlin statt. (Martin Bobowsky)

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