Windows 7 – das beste Vista, das es je gab

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Einige Dutzend Verbesserungen, vor allem oberflächenwirksam, sollen das blamable Vista endlich vergessen lassen, das auch eine mit 300 Millionen $ veranschlagte Werbekampagne nicht in ein besseres Licht rücken konnte. Selbst die große Vorführung von Windows 7 lehnte sich ein wenig an Apple an. Der für Windows 7 verantwortliche Steven Sinofsky trat in lässiger Kleidung auf und spulte eine fast unterhaltsam zu nennende Präsentation ab. Er ließ sogar einen Hinweis auf Apples TV-Spot-Serie Mac vs. PC fallen – sie habe zu dem Feedback gehört, auf das Microsoft reagiert habe. Microsoft lernfähig, locker, beweglich? Noch wurde nicht geliefert, was heute alles versprochen wurde. Und wie auch immer es verpackt sein wird, es steckt der Kernel von Windows Vista drin.

Eines der großen Versprechen von heute lautete, Windows 7 werde nicht ein Arbeitsspeicher fressendes Monster sein wie Vista. Das Betriebssystem laufe selbst auf Netbooks mit nur 1 GB RAM, und dabei soll noch die Hälfte des Speichers für Anwendungen verfügbar sein.

Weniger Plattenzugriffe von Registry und Indexer, optimierte DVD-Wiedergabe sowie verbesserte Code-Komponenten sollen das OS weniger stromhungrig machen. Schneller als Vista booten soll es ohnehin und insbesondere in den Menüstrukturen flüssiger reagieren.

In weitere Anwendungen ziehen Ribbons ein, mit denen Microsoft bei Office 2007 nicht wirklich überzeugen konnte. Die Touchscreen-Bedienung scheint doch nicht die ganz große Nummer zu sein, als die sie bislang erwartet wurde, jedenfalls stand sie bei dieser Vorführung nicht im Vordergrund. Es gibt eine virtuelle Tastatur und Multi-Touch-Gesten, die allerdings etwas umständlicher wirken als von Apple vorgemacht.

Was war noch wichtig? Klar, Internet Explorer 8 ist dabei. Die Taskleiste erfährt evolutionäre Veränderungen. Die mit Vista eingeführte Sidebar wird entsorgt, ihre Gadgets aber überleben und dürfen sich überall auf dem Desktop vermehren. Bibliotheken lassen Daten quer durch Laufwerke organisieren. Device Stage ist für zentrale Verwaltung der Hardware gedacht, auch wenn sie über Netzwerk angeschlossen ist. Windows-7-Rechner sollen sich leichter in Heimnetzen versammeln. Aus Microsofts Sicht vermutlich die wichtigste Änderung: Die wenig beliebten Windows Live-Dienste werden in Windows 7 integriert.

Die vorgeführte Pre-Beta für Entwickler verfügt noch nicht über alle Features. Schon “früh im Jahr 2009” soll die Beta mit allen Features kommen. Danach ein Release Candidate (RC) und schließlich RTM. Ein Zeitpunkt der Markteinführung wurde nicht genannt. Es erscheint jedoch immer plausibler, dass Microsoft Vista wesentlich früher als bislang erwartet durch Windows 7 ersetzen will.

(nik)

Eweek

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