PDC: Office und Windows im Web
Auf Microsofts Professional Developers Conference dominierten die Neuheiten rund um die Kernprodukte, allen voran Windows 7 und Office 14. Doch daneben ging es auch viel um Strategien und die sollten die IT-Entscheider in Unternehmen kennen.
Cloud Computing kommt
Die Idee vom Cloud Computing steigt zwar alle paar Jahre wieder aus der Versenkung empor, doch jetzt kommt langsam Bewegung in die Sache. Mit Windows Azure hat Microsoft ein Windows für den Einsatz im Rechenzentrum parat. Das Prinzip dahinter: Computer sollen so einfach zu nutzen sein wie Strom aus der Steckdose. Nutzer stöpseln sich nur noch ans Internet an und schon stehen die passenden Programme bereit – und bezahlt wird wie beim Strom nach Verbrauch.
IT-Riesen wie SAP, Amazon und jetzt auch Microsoft bringen ihre Geschütze dafür in Stellung. Microsofts Software-Chef Ray Ozzie hob bei der Vorstellung vor allem die Ausfallsicherheit des Systems hervor. So soll man etwa in Zukunft Microsofts Sharepoint- oder CRM-Dienste aus dem Rechenzentrum beziehen.
Blick auf Visual Studio
Passend dazu durfte man auf der PDC einen Blick auf die nächste Generation von Microsofts Entwicklungsumgebung Visual Studio und auf das .NET Framework 4.0 werfen. Auch hier der Tenor: Entwickler sollen sich mehr auf das Wesentliche konzentrieren können, nämlich auf die Entwicklung von neuem Code. Das Drumherum soll durch vorgefertigte Konstrukte nur noch einen kleinen Teil der Programmierarbeit umfassen.
Online-Service übernimmt spezielle Tasks
Software aus der »Steckdose« wird kommen. Neben der Windows-Plattform gibt jetzt auch die Azure-Plattform für Services. Bei größeren Software-Projekten sollten IT-Manager immer auch ein Auge darauf haben, ob es neben einer »klassischen« Realisierung nicht auch einen vergleichbaren Service gibt oder ob zumindest einzelne Aufgaben von einem Service übernommen werden können.

Neben der Windows-Plattform, wie sie heute in vielen Unternehmen vertreten ist, gibt es in Zukunft auch die Azure-Service-Plattform.
Mix aus Desktop und Web
Doch Microsoft plant keinen radikalen Schritt weg von klassischer Software zu Online-Diensten. Software und Service oder »Software plus Service«. So heißt die Strategie für die nächsten Jahre. Microsoft hat während der PDC auch eine Web-basierte Variante von Office vorgestellt. Dabei soll es aber auf jeden Fall fest installierte Word- und Excel-Versionen weiterhin geben und daneben abgespeckte Online-Varianten der Büroklassiker. So soll sich Office auch per Handy oder von einem PC ohne Office-Installation aus nutzen lassen. Der Clou dabei: Das funktoniert auch im Team, so dass mehrere Nutzer gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können.
Hier schlummert Sparpotenzial. Wer heute Word-Dateien sinnvoll bearbeiten will, braucht eine Office-Installation auf dem Rechner. Vor allem für einfache Aufgaben, etwa die Adresserfassung, könnte man in Zukunft auf die Web-Version von Excel zurückgreifen. Je nachdem wie Microsoft die Preise gestaltet, lässt sich durch eine geschickte Strategie Geld durch weniger Lizenzen sparen.
(Jörg Geiger/mt)

Excel im Web: Einfache Aufgaben können auch mit der abgespeckten Excel-Version im Web erledigt werden.
Weblinks
Windows Azure
Office im Web