Herr über die DatenflutBessere Datenspeicherung mit Clustered Storage und Storage Virtualisation: Ein Vergleich

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Distributed Clustered Storage

Nicht erst mit der verpflichtenden Vorratsdatenspeicherung begannen die Datenberge zu wachsen. Schließlich sorgen gesetzliche Vorschriften, Techniken wie Data Mining oder neue Dienstleistungen und Betriebszweige dafür, dass der digitale Platzbedarf  im modernen Unternehmen ständig wächst. Wer die Millionen von Dateien unstrukturiert sammelt, kann leicht an die Grenzen der traditionellen Speichersysteme stoßen, von effektiver Nutzung ganz zu schweigen. Jenseits von simplen RAID-Systemen und Platten-Stacks bieten sich da längst fortschrittlichere Methoden an, der Datenfluten Herr zu werden. Zum Beispiel “Distributed Clustered Storage”.

Diese Konstruktion benutzt eine Netzwerkarchitektur aus eigenständigen Nodes: Jeder Knotenpunkt besitzt seine eigene Rechenleistung, Cache, einige TByte Plattenspeicher sowie Front- und Backend für alle gewünschten Verbindungen, ob Gigabit Ethernet, InfiniBand oder Glasfaser. Jeder Node erhält die nötigen Applikationen und Einträge, um sich um die Datenverwaltung kümmern zu können (inklusive RAID). Ein ganzes Netz solcher symmetrischer Rechnerpunkte bilden dann das Cluster. Vorteil: Von welcher Seite auch immer welche Daten hereinströmen, jeder Node ist gleichermaßen in der Lage, jeden Kunden zu bedienen, wo auch immer dessen Daten physikalisch im Cluster liegen.

Vorteile der verteilten Haufenbildung: Leistung und Kapazität sind unabhängig voneinander skalierbar. Die Verfügbarkeit bleibt erhalten, selbst falls einige Festplatten oder Nodes gleichzeitig ausfallen sollten. Außerdem lässt sich das ganze Node-Netz weitgehend automatisieren. Auf der Negativ-Seite stehen allerdings auch ein paar Punkte: Man macht sich von einem Anbieter abhängig, denn mit der Interoperabilität zwischen Offerten ist es nicht weit her. Dann eignet sich das System wenig für eine Flut von Mini-Dateien wie bei E-Mail- oder Datenbank-Servern üblich. Und existierende NAS– oder SAN-Hardware können auch nicht eingebunden werden.

 

 

Storage Virtualisation

Diese Technologie arbeitet wie ein Aggregator, macht sich also kundig über die Datenbestände diverser Speicherstätten und präsentiert sie virtuell als ein singuläres Vorratslager. Die virtualisierten Speicherlösungen weisen je nach Anbieter ziemliche Unterschiede auf, doch in der Regel werden Software, Applikation, Switches und die diversen Laufwerke sorgfältig orchestriert, um das einem Megaspeicher vorzuspiegeln. Dafür wird praktisch ein synthetischer Datenbaum aufgebaut, welche Hardware der ganzen Lösung auch immer zugrunde liegen mag. Dadurch sind Datenkategorien möglich, die den speziellen Wünschen des Auftraggebers entgegenkommen.

Damit liegen die Systemvorteile klar auf der Hand: Verschiedenste Hardware diverser Marken und Welten sind unter einer singulären virtuellen Decke vereinbar. Ideal zum Beispiel bei der Vereinigung unterschiedlicher Firmenteile. Somit wäre es möglich, Kosten zu sparen, weil man alte oder eigentlich obsolete Speicherplattformen so noch einige Zeit weiter sinnvoll nutzen kann. Und es reduziert den Aufwand beim IT-Management, denn Storage Virtualisation kappt etwas den Overhead, den diverse Insellösungen darstellen.Die Schwächen dieser Lösung treten allerdings ebenso klar zutage: Die Skalierbarkeit in Sachen Performance oder Kapazität sind limitiert. Der Ausfall von Laufwerken oder Controllern kann zu einem komplexen Fehlerbild führen.

Clustered Storage oder Storage Virtualisation?

Beide Speichertechnologien zielen darauf ab, die Kosten für das unternehmerische Datenmanagement zu senken. Dieses Ziel dürfte bei ausreichend großen Firmennetzen durchaus in beiden Fällen leicht erreicht werden. Welche der beiden Varianten die bessere ist, ist vor allem vom Ausgangspunkt des Kunden abhängig. So macht Clustered Storage nur Sinn, wenn man vorhat, seine Infrastruktur von Grund auf neu aufzubauen, um künftig mit wachsenden Datenbeständen und riesigen Files klar zu kommen.

Storage Virtualisation wäre dagegen die sofortige Antwort auf bestehende Strukturen, die sich wie ein Flickenteppich durch sich verändernde Firmenstrukturen ziehen. Wer hier weder Chance noch Zeit oder Mittel hat, ein frisches System vom Start heraus aufzubauen, dem kann die Virtualisierung ein nützliches Hilfsmittel sein. Welches womöglich zur Dauerlösung wird, da ja größere Organisationen heute seltener stabil und ortsfest bleiben. Auch kommt es den langen Abschreibungsfristen bei der teuren Hardware entgegen. So gesehen sind es gar keine direkt konkurrierenden Lösungen, da sie von konträren Voraussetzungen ausgehen.

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