Microsoft & SAP mit zinsfreien Lockangeboten

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Was Verbraucher von den Autobanken seit langem kennen, bieten Hersteller wie Microsoft und SAP jüngst ihren Firmenkunden an: Eine angebliche kostengünstige Finanzierung, bei der keinerlei Zinsen berechnet werden. Microsoft will auf diesem Wege mehr Abnehmer für ihre Management- und Buchhaltungssoftware (Dynamics Customer) werben. SAP versucht schon, seit Oktober mit solch einer Offerte kleine und mittlere Unternehmen für ihre Business-Software gewinnen.

Inmitten einer Finanzkrise klingt freies Geld natürlich viel zu gut, um wahr zu sein. Und so ist es denn auch. Realitätshürde: Nur wer sich als Kunde für die 0-Prozent-Stufe qualifiziert, bekommt sie auch. Eine Microsoft-Sprecherin gab zu, dass “die Richtlinien dafür sehr stringent seien”, soll heißen: hart. Wie genau eine Firma eingestuft wird, da lässt sich der Konzern nicht so recht in die Karten schauen. Immerhin seien im Kleingedruckten der Verträge zahllose Ausnahmeregeln und auch so Dinge wie Abschluss- und Servicegebühren zu finden, berichten die US-Medien.

Ergo: Ganz umsonst gibt es das Geld vom IT-Verkäufer also doch nicht. Kann es auch nicht, denn es ist ja nicht das Kapital der Konzerne, denn Microsoft wie auch SAP treten nur als Vermittler auf. Die Tech-Kredite werden von externen Banken oder Geldgebern gestellt, die weitere Vorgaben und Ausnahmeregelungen einbringen. Übrigens werden heutzutage rund 14 Prozent alles IT-Einkäufe fremdfinanziert, wissen die Marktforscher von IDC. Doch Banken und Verleiher sind auch in diesem Bereich neuerdings zurückhaltender bei der Vergabe. (Ralf Müller)

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