Test: 28-Zoll-Monitor Hannspree HG281DJ
Und es kommt doch auf die Größe an…

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XXL-Monitor fürs Weihnachtsfest

Ob für Büro-Arbeiten, Games oder Heimkino – eigentlich kann ein Bildschirm gar nicht groß genug sein. Das dachte sich wahrscheinlich auch der Hersteller Hannspree und stellte vor einigen Monaten den HG281DJ vor. Rechtzeitig vor Weihnachten ist das Gerät nun in größeren Stückzahlen auf dem Markt – und mit einem Preis unter 400 Euro ein echtes Schnäppchen.

Bildergalerie

Laut dem Hersteller ist der 28-Zöller für Büro-Anwendungen, aber auch den Spiele-Einsatz gedacht. Die mit 3 Millisekunden angegebene Reaktionszeit soll schlierenfreies Spielen auch bei schnellsten Bewegungen ermöglichen. Sowohl VGA- als auch HDMI-Signaleingang sind an Bord, so dass sich Blu-ray-Player und NextGen-Spielekonsolen anschließen lassen. Zusammen mit den eingebauten Boxen macht das den Monitor zumindest auf dem Papier zum Multimedia-Allrounder, der sich dank der Größe aber auch für den Einsatz in Besprechungsräumen und auf Messeständen eignet. Ob das Gerät auch im täglichen Einsatz taugt, hat PC Professionell überprüft.

Neben dem bereits fertig montierten Bildschirm finden sich in der Verpackung eine mehrsprachige Bedingungsanleitung, Netzkabel und eine Treiber-CD, die jedoch nur für PC-Anwender mit Windows Vista benötigt wird. Darüber hinaus werden ein VGA-Kabel sowie ein DVI-auf-HDMI-Kabel beigelegt. Ein HDMI-auf-HDMI-Kabel fehlt leider, doch Hannspree bietet mit einem Adapter Composite-Stecker auf VGA-Buchse eine weitere Möglichkeit, verschiedene Datenquellen anzuschließen. Schließlich finden sich noch zwei Audiokabel, 2 x 3,5mm Klinke sowie 3,5mm Klinke auf 2 x Cinch, im umfangreichen Beipack. Schade ist es aus umweltpolitischen Gesichtspunkten, dass in der farbenfrohen Verpackung immer noch Styropor-Teile zum Einsatz kommen.

Design und Ergonomie

Über Geschmack soll man ja bekanntlich nicht streiten. Dennoch kann man sagen, dass das puristische Design des Gerätes dem gesamten Erscheinungsbild zuträglich ist – schließlich wird es auf jedem Schreibtisch interessierte Blicke auf sich ziehen, dafür sorgen allein die stattlichen Abmessungen von 66,8 x 48,6 x 21,1 Zentimetern (B x H x T). Die erhabenen Buchstaben des Markennamens auf der Frontseite sind etwas zu groß geraten, die Betriebsanzeige in Form eines »G« leuchtet dagegen dezent orange im Standby- beziehungsweise blau im Aktiv-Zustand des Gerätes. Die Oberfläche ist aus mattem Kunststoff und wirkt neutral.

Der Bildschirm lässt sich sehr leichtgängig drehen und neigen, bleibt aber auch bei Erschütterungen immer in der gewünschten Position. Die Höhe des Bildschirms lässt sich ebenfalls variieren. Alle Bedienelemente sind auf der rechten Seite nach hinten verbannt worden. Das macht das Eingewöhnen in die Bedienung zunächst etwas schwierig. Mit den 5 Tasten (Menü, Auto, weiter, zurück, An/Aus) ist jedoch nach wenigen Minuten jede Option des Menüs schnell erreicht und intuitiv eingestellt. Das Onscreen-Menü bietet neben Deutsch noch zehn weitere Sprachen an. Praktisch: man kann die Position des Menüs auf Wunsch auf dem Bildschirm verschieben, und auch die Menüfarbe kann aus drei Vorlagen gewählt werden.

Bild und Ton

Wir haben den Monitor via VGA und HDMI mit verschiedenen Datenquellen verbunden. Die Bildqualität ist in Puncto Helligkeit, Kontrast und Farbintensität ausgesprochen gut war – zumindest solange das Bildsignal über den HDMI-Eingang kommt. Über VGA ist die Bilddarstellung dagegen sehr schwammig und unscharf. Besonders dann, wenn es beim Betrieb des Gerätes in der nativen Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln auf feine Details ankommt, wird die Arbeit schnell sehr ermüdend. Eventuell kann man hier mit einem VGA-Kabel höhere Qualität noch etwas mehr Bildschärfe gewinnen, wir haben den Test jedoch nur mit dem mitgelieferten Kabelsatz durchgeführt und waren von der Qualität des Bildes über VGA nicht überzeugt.

Die Ausleuchtung des Displays ist gleichmäßig hell und der Blickwinkel geht mit 160 Grad horizontal und vertikal in Ordnung. Ein interessantes Feature ist die X-Kontrast Funktion. Diese stellt auf Knopfdruck den Kontrast sowie die Helligkeit auf hohe Werte ein, so dass auch in sehr hellen Räumen oder bei direkter Sonneneinstrahlung noch ein sehr gutes Bild erreicht wird. Der Anwender braucht sich nicht durch die einzelnen Einstellungen bemühen und spart Zeit.

Der Sound der in den Monitor integrierten Lautsprecher ist dürftig. Aber die dürften ohnehin nur die wenigsten Nutzer einsetzen. Immerhin lassen sich externe Lautsprecher oder Kopfhörer über eine Klinkenbuchse anschließen.

Tauglichkeit für Office, Games und Video

Große Excel-Tabellen sind im Office-Bereich die Klassiker, die einen großen Bildschirm erfordern. Hier kann der HG281JD punkten: bei einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln sind Zellen bei 100 Prozent Zoom-Faktor immerhin noch augenfreundliche 5 Millimeter hoch und 25 Millimeter breit. Es passen die Zellen von A1 bis W57 auf das Display – viel Platz also für umfangreiche Tabellen.

Doch auch wer mit Word arbeitet, kommt auf seine Kosten. Bei 85 Prozent Zoom passen zwei komplette DIN-A4-Seiten in 1:1-Größe nebeneinander. Gamer profitieren nicht nur von der gestochen scharfen Darstellung, sondern auch von einem größeren Sichtbereich bei 1920 x 1200 Pixeln gegenüber beispielsweise 1024 x 768 Pixeln. Das kann in dem einen oder anderen Fall durchaus taktische Vorteile verschaffen.

Nachzieh-Effekte konnten wir selbst bei schnellsten Bewegungen nicht erkennen – hier können wir dem Bildschirm beste Eigenschaften bescheinigen.

Die guten Bildeigenschaften kommen natürlich auch dann zum Tragen, wenn der HG281DJ an einen DVD-Player oder eine Spielekonsole angeschlossen wird. Der Sound kann sowohl über einen Audio-Eingang als auch das HDML-Kabel übertragen werden. Um Konflikte mit Nachbarn oder Mitbewohnern zu vermeiden, lässt sich an den Monitor auch ein Kopfhörer anschließen; die Lautsprecher bleiben dann stumm.

Die hohe Auflösung ist bei Spielen hilfreich, sieht man so doch deutlich mehr.

Gut zu erkennen: im unteren Bild (1920×1200) werden links und rechts größere Bildausschnitte gezeigt als im oberen Bild (1024×768).

Fazit und technische Daten

Wenn Sie einen wirklich großen Monitor benötigen und ausreichend Platz dafür haben, dann sind die rund 380 Euro für den HG281DJ gut investiert. Allerdings sollten Sie das Gerät unbedingt per HDMI oder DVI (mit dem DVI-auf-HDMI-Adapter) anschließen. Denn wird das Signal über VGA eingespeist, wirkt die Darstellung bei der nativen Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln sehr unscharf. Digitale Bildquellen werden jedoch in satten Farben, mit gutem Kontrast und, bedingt durch die Reaktionszeit von gerade mal 5 Millisekunden (3 Millisekunden grey to grey), in einer Qualität wiedergegeben, die bei dieser Preisklasse keinerlei Wünsche offen lässt.

Der Ton der Lautsprecher ist dagegen eher als dürftig anzusehen. Dennoch können wir für diesen Monitor eine uneingeschränkte Kaufempfehlung abgeben. Der Hersteller legte bei dem Gerät Wert auf die Bild-Qualität und das ist bei einem Monitor ja schließlich das wichtigste.

Bildergalerie

Hannspree HG281DJ
Hersteller: Hannspree
Internet: www.hannspree.com/eu/de/
Straßenpreis: rund 380 Euro

Technische Daten

Display
Display-Typ: Flachbildschirm / TFT-Aktivmatrix
Diagonale: 27,5 Zoll
Pixelabstand: 0,309 Millimeter
Auflösung: 1920 x 1200 Pixel
Farben: 24 Bit / 16,7 Millionen Farben
Reaktionszeit: 5 Millisekunden (typisch), 3 Millisekunden (grey-to-grey)

Bild
Helligkeit: 500 Candela
Kontrastverhältnis: 800:1
Blickwinkel: 160 Grad / 160 Grad

Schnittstellen
Signaleingang: VGA, HDMI
USB: nein
Audioeingang: ja
Audioausgang: ja

Lieferumfang
Stromkabel, VGA-Kabel, DVI-auf-HDMI-Kabel, Composite-auf-VGA-Adapter, Audiokabel (Klinke 3,5mm), Audiokabel (Klinke 3,5mm auf Cinch)

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