Marktforscher: Zu viele neue Dienste – Bandbreite wird knapp

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Innerhalb der nächsten vier Jahre könnte es eng werden in der weltweiten Breitband-Vernetzung, befürchten die Analysten von Nemertes Research. “Die wachsende Nachfrage wird die physikalischen und logischen Grenzen des Internets in Bedrängnis bringen”, schreibt Nemertes in der Studie. Das Ausbautempo bei Netzwerk-Kapazität, Zugriffs-Infrastruktur und IP-Adressen könne da nicht mithalten.

Bereits im Jahr 2012 sei die Bandbreiten-Nachfrage der WWW-Nutzer nicht mehr zu erfüllen, warnen die Marktforscher. Man befürchte zwar keine Blackouts, doch mancher datenintensive Online-Services laufe dann nicht mehr zur Zufriedenheit der Anwender. Spürbar werde das vor allem bei HD-Videostreaming oder fetten Dateiübertragungen.

Eine Studie aus dem Vorjahr sah dieses Problem bereits für das Jahr 2010 kommen. Nemertes wiederum bezog die aktuelle Wirtschaftsentwicklung in die Analyse mit ein und sieht einen größeren Handlungsspielraum: Die Rezession verzögere etwas das Wachstum des Datenverkehrvolumens.

Hauptschuldiger für das kommende Nadelöhr: Die sich verbreitende Nutzung von Online-Anwendungen, ob Applikationen, Datenbankzugriffe, virtuelle Desktops oder Videokonferenzen. Unternehmen verlagern (bzw. mieten) immer mehr Infrastruktur und Rechenleistung online. Gerade im Augenblick, wo man durch diese Maßnahme eigene IT-Investitionen einsparen könne. “Damit werden die Erwartungen an die Servicequalität immer größer”, warnt Nemertes-Analyst Mike Jude. Wenn die Bandbreite aber die Nachfrage nicht mehr decke, könne die Produktenttäuschung groß sein. (Ralf Müller)

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