Warner: Online-Musik überholt erstmals CD
Die Kollegen der New York Times melden, dass das Atlantic-Label in den USA erstmals mehr Umsatz mit dem Online-Vertrieb von Musik erzielt hat, als mit der CD. Atlantic konnte eine Umsatzsteigerung von 51 Prozent innerhalb eines Jahres in diesem Bereich bewerkstelligen. Time Warner, der Mutter-Konzern von Atlantic, erzielte immerhin einen Umsatzzuwachs von 27 Prozent im US-Markt. Der Online-Bereich ermöglicht neben den reinen Musikvertrieb auch den Verkauf von Videos, Klingeltönen und ähnlichen kurzweiligen mobilen Klangschnipseln, die im CD-Bereich nicht gefragt waren.
Die Warner Music Group vermeldete am Dienstag, dass die digitalen Einnahmen im Jahr 2008 um 39 Prozent stiegen. Das entspricht einem Umsatz von 639 Millionen US-Dollar, oder 18 Prozent der gesamten Einnahmen. Experten erwarteten kleine Verluste von Time Warner, wurden aber mit einem Gewinn von 6 Millionen Dollar im vierten Quartal überrascht. Der Konzern-Umsatz sank um einen 1 Prozent auf 854 Millionen Dollar.
Marktforscher von Forrester Research gingen bisher davon aus, dass erst ab dem Jahr 2011 die Musikindustrie 50 Prozent ihrer Umsätze mit dem Online-Vertrieb erzielen wird. Laut aktuellem Kenntnisstand werden noch über zwei Drittel der Musik-Einnahmen aus dem Verkauf der CD generiert. (Martin Bobowsky)