Underground-Business: Krisenfest, steuerfrei, kriminell
Es gibt eine global operierende Branche, die keine Krisen kennt, ein dynamisches Wachstum verzeichnet und deren Einnahmen völlig steuerfrei in die Kassen fließen. Die Cyber-Kriminalität. Wie lukrativ das Geschäft mit gestohlenen Firmengeheimnissen, Kreditkarten und Kontodaten inzwischen geworden ist, zeigt eine Studie von Symantec auf.
Das Unternehmen hatte zwischen dem ersten Juli 2007 und dem 30. Juni 2008 das Treiben auf »Underground Economy Servern« beobachtet. Die mit 56 Prozent am häufigsten geposteten Angebote waren Kreditkarteninformationen. 18 Prozent aller Angebote auf den Underground-Servern bezogen sich auf die Daten von Bankkonten.
Gesamtschaden: Sieben Milliarden Dollar
Insgesamt verzeichnete Symantec ein Gesamtvolumen von über 276 Millionen US-Dollar im Beobachtungszeitraum. Würden alle diese Informationen verkauft und die entsprechenden Konten geplündert, könnte ein Schaden von etwa sieben Milliarden US-Dollar entstehen.
Dabei dürften die von den Symantec-Experten beobachteten Server nur einen kleinen Teil der kriminellen Aktivitäten ausmachen, die reale Gesamtsumme liegt höchstwahrscheinlich wesentlich höher.

Lukratives Geschäft: Ein Blick auf die Seiten eines Underground-Servers. (Bild Symantec)
Für Unternehmen, die einen Teil ihrer Aktivitäten ins Web ausgelagert haben oder dies planen, ist die Schlussfolgerung offensichtlich. Sie kommen nicht daran vorbei, ihre Sicherheitsstandards zu überprüfen und gegebenenfalls aufzurüsten.
Weitere Daten und Informationen finden sich in dem 16-seitigen »Symantec Report on the Underground Economy«. Das PDF-Dokument steht auf der Symantec-Homepage zum Download bereit.
(Mehmet Toprak)
Weblinks
Symantec Underground-Report