Microsoft verbessert Office-Open-Format
Das Softwarehaus gibt nicht auf und kündigte gestern mehrere interne Erweiterungen für sein Dokumentenformat Office Open XML an. Das war nötig, da selbst die internationale Standard-Organisation ISO bei einem Test festgestellt hatte, dass sich Microsoft nicht an den eigenen Standard hält.
Die Verbesserungen nahm konkret die “Document Interoperability Initiative” vor, eine Arbeitsgruppe, an der neben Microsoft noch Programmierer von Novell, QuickOffice und Dataviz beteiligt sind. Die Entwickler sorgten für eine bessere Zusammenarbeit von OOXML und anderen XML-basierenden Formaten wie das Kind der Open-Source-Gemeinde, OpenDocument Format (ODF), welches übrigens längst den ISO-Segen besitzt.
Ergänzend kündigte Microsoft einen Viewer für OOXML-Dokumente an, der sich als Plug-In in den Firefox-Browser schraubt und damit sowohl auf Linux- als auch Windows-Rechnern verfügbar ist. Übrigens die allererste MS-Erweiterung für den Feuerfuchs, allerdings auch keine Eigenentwicklung, sondern von externen Partnern zugeliefert. Weiterhin wurde ein Software Development Kit aufgesetzt, welches Java-Codierern helfe, mit OOXML-Dokumenten zu arbeiten, sie auszulesen und zu erzeugen.
Diese Aktivitäten überraschten die Open-Source-Gemeinde: “Wir dachten, OOXML triebe wie ein toter Fisch imWasser. Nun versucht Microsoft doch tatsächlich, das Format wiederzubeleben”, wundert sich John McCreesh, Evangelist bei der Open-Source-Konkurrenz von OpenOffice.org. (Ralf Müller)