Die USA planen ein landesweites Gratis-WLAN
In den größten Krisen sind die Amerikaner offen für die ungewöhnlichsten Ideen und Wege. So könnte sich schon bald als willkommene Infrastrukturmaßnahme ein nationales WLAN-Breitbandnetz quer über den ganzen Kontinent erstrecken, finanziert durch Steuergelder, völlig kostenlos für die Verbraucher und gut für die Wirtschaft. Armotisieren soll es sich über Jahre hinweg durch Werbung.
Die kühne Idee stammt von Kevin Martin, Vorsitzender der Telekommunikationsbehörde FCC. Schon in 14 Tagen werde darüber beraten und das Projekt womöglich direkt angestoßen. Funken solle das nationale WLAN-Netz über einen Teil jener Rundfunkfrequenzen, die im kommenden Jahr freigegeben und versteigert werden sollen.
Der kostenfreie Webzugang soll nur mit begrenzter Geschwindigkeit laufen und einen Jugendschutzfilter beinhalten. Anbieter könnten Werbung schalten und für eine optionale schnellere Verbindung Gebühren verlangen. Bei den konkurrierenden Netzbetreibern stößt Martins Vorhaben natürlich auf Widerstand. Übrigens scheiterten bislang ähnliche Versuche auf lokaler und regionaler Ebene, da Finanzierung, Werbeaufkommen und Nutzungsgrad nie die nötigen Marken erreichten. Ein landesweites staatliches Projekt hätte da aber ganz anderes Gewicht – und könnte zu der Technologie-Strategie der neuen Regierung passen. (Ralf Müller)