Trend: Chancen für Mobile Tagging
Nach der Einschätzung der Management-Beratung Detecon hat Mobile Tagging das Zeug dazu, Medienangebote der realen Welt mit der des Mobilfunks und Internets zu verbinden. Damit werden aber auch neue Geschäftsmodelle möglich.
Beim Mobile Tagging werden mithilfe der Handykamera zweidimensionale Barcodes, zum Beispiel von Printanzeigen, fotografiert und dann ausgelesen. In den Codes sind Internetadressen verschlüsselt, auf die man nach der Decodierung über den mobilen Browser zugreifen kann und die gewünschten Informationen abrufen kann.
Kooperation führt zum Erfolg
Die Voraussetzung für den Durchbruch von Mobile Tagging sehen Detecon-Experten darin, dass Mobilfunk- und Internetbetreiber, Medien- und Werbewirtschaft sowie die Konsumgüterindustrie »handlungsfähige Kooperationen« bilden. »Jeder wartet darauf, dass der andere den ersten Schritt macht«, erklärt Volker Rieger, Partner bei Detecon und Leiter der Kompetenzgruppe Technology Portfolio Strategies.

Beim Mobile Tagging wird ein Barcode abfotografiert, nach der Decodierung gelangt der User direkt auf die gewünschte Webseite. (Quelle: Wikipedia)
Rieger empfiehlt vor allem der Werbewirtschaft und Konsumgüterindustrie, mit den bereits nutzbaren Technologien neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu testen. Ziel müsste es dabei sein, den Endverbraucher stärker einzubinden. »In der Werbung sehen wir derzeit die aussichtsreichsten Anwendungsgebiete«, so Rieger. Mit vergleichsweise geringen Investitionen könnten Werbetreibende statische Angebote wie zum Beispiel Print-Anzeigen oder TV-Spots mit interaktiven Formen der Kundenkommunikation verzahnen.
Gut für die Werbewirtschaft
Da sich die für Mobile Tagging genutzten 2D-Barcodes in jede Werbekampagne integrieren lassen, sind die Detecon-Experten vom mehrfachen Nutzen für die Werbewirtschaft überzeugt. Einerseits könnten Endverbraucher so zusätzliche Informationen zu Produkten abrufen und direkt mit den Anbietern in Kontakt treten.
Zum anderen ließen sich beworbene Produkte sofort kaufen und anschließend sogar per Mobilfunkrechnung bezahlen. So seien ganz neue Geschäftsmodelle denkbar, wie die Integration von Werbung und Verkauf einer Reiseversicherung im Wartebereich eines Flughafens.
Push Tagging schickt Barcode aufs Handy
Zudem würden Produzenten und Händler einen direkten Kommunikationskanal zu Interessenten und Kunden erhalten. Dieser ließe sich auch mit Push Tagging nutzen, bei dem 2D-Barcodes sozusagen in umgekehrter Richtung per SMS auf die mobilen Endgeräte der Verbraucher geschickt werden.
Das Opinion Paper »Mobile Tagging – New Business Opportunities through 2D-Barcodes« kann auf der Detecon-Seite kostenlos heruntergeladen werden. Neue Geschäftsstrategien und Beispiele für mögliche Kooperationen beim Mobile Tagging stellt Detecon Consulting auf der Kongress-Messe M-Days am 22. und 23. Januar 2009 in der BMW Welt München vor.
(Stefan Girschner/mt)
Weblinks
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