Facebook: Mafia Boss im Web 2.0 vielfach vernetzt
Zur Zeit sind circa 615 Fans im Facebook-Profil des berühmt berüchtigten Syndikat-Chefs Totò Riina verlinkt. Die ehemalige Mafia-Größe ist dort aber nicht als krimineller Geschäftsmann, sondern als Künstler gelistet. Auffällig ist, dass sehr viele junge Facebook-Mitglieder mit dem Mafioso vernetzt sind. Ungewiss scheint, ob es sich dabei um einen Eintrag im Namen von Riina handelt. Es kann ebenso ein Nutzer sein, der unter falscher Flagge im Facebook-Netzwerk segelt.
Der Verurteilte war eine wichtige Größe in der sizilianischen Cosa Nostra. Über 20 Jahre lang galt er als flüchtig und war in den Medien berüchtigt und bekannt als »Die Bestie«. Besonders bekannt wurde der Gangster-Boss, weil er wichtige Ermittler blutig ermorden ließ. Damit überspannte die Verbrechergröße den Bogen und die italienische Politik entschied sich in den neuziger Jahren zu einer härteren Gangart gegen die Verbrecher-Syndikate. Seine Karriere endete mit der Verhaftung im Jahr 1993.
Nun schlagen italienische Vereinigungen Alarm, dass es überhaupt möglich erscheint mit derartig berüchtigten Namen sich in Soziale Netzwerke einzutragen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass in Italien seit letzter Woche die öffentliche Empörung hochkocht. Alle dort eingetragenen Personen des Riina-Profils geraten in den Verdacht Mitglieder in einer kriminellen Vereinigung zu sein. Zur Zeit ist sich die italienische Öffentlichkeit uneinig wie gegen solche Web.2 Aktivitäten vorgegangen werden kann. (Martin Bobowsky)