Gipfel der Intelligenz in Den Haag

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Krisenzeiten sind gute Zeiten für Marktforscher. Da wollen Unternehmen wissen, wie der Markt sich entwickelt und suchen Analysen und Prognosen. Gleich fünf gewichtige Prognosen gibt das renommierte Gartner Institut für den Bereich Business Intelligence ab.

Dazu lädt das Institut vom 20. – 22. Januar zu einem »Intelligence Summit« im holländischen Den Haag ein.

Eine Kurzfassung der Kernaussagen hat Gartner schon vorab als kleinen »Appetitanreger« veröffentlicht. Allen Punkten ist gemeinsam, dass die Gartner-Analysten der Business Intelligence (BI) offenbar einer immer bedeutendere Rolle für den Unternehmenserfolg zuweisen.

Das sind die fünf Gartner-Prognosen

1. BI und Social Software wachsen zusammen
Eine neue Produktkategorie entsteht: Die Kombination aus Social Software und BI-Lösungen hilft Unternehmen, ihre Produktstrategie noch präziser an die Entwicklung auf dem Markt und die Interessen der Kunden anzupassen. Dabei werden die Erkenntnisse, die aus dem Einsatz der Social Software entstehen, genutzt, um beispielsweise einzelne Marketing-Entscheidungen zu korrigieren.

In Den Haag veranstaltet die Gartner Group den Business Intelligence Summit. (Bild: Gartner)

2. Business Units kontrollieren das Budget für BI
Für die Gartner-Analysten eine problematische Entwicklung. Die Manager verlieren immer mehr das Vertrauen in die Fähigkeit der IT-Organisation, wertvolle Informationen für ihre Entscheidungen zu liefern und nehmen deshalb die Anschaffung und Nutzung einschlägiger Analyse-Tools selbst in die Hand. Damit schaffen sie Insellösungen, die nicht mehr unternehmensweit nutzbar sind.

Bis 2012 werden laut Gartner die Business Units runf 40 Prozent des Budgets für BI kontrollieren.

3. Immer mehr Fehlentscheidungen
2012 werden mehr als 35 Prozent der Top-5000-Unternehmen regelmäßig zu falschen Schlüsen über die veränderte Marktlage kommen. Gartner-Analyst Bill Hostmann meint, das IT-Management (»IT-leaders«) sollten gerade angesichts der turbulenten Verhältnisse in der Wirtschaftskrise eine Art Taskforce einsetzen, die schnell und flexibel auf die Informationsbefürfnisse der Manager eingehen kann.

4. SaaS wird Teil der Business Intelligence
Zehn Prozent aller Unternehmen werden 2010 auf Software as a Service setzen, um passende Analyse-Tools zu erhalten. Diese Analyse-Tools sind branchenspezifisch.

Die Anbieter der jeweils relevanten Marktinformationen werden aufgrund der Vertraulichkeit der Daten innerhalb jedes Branchensegments eine sehr enge Beziehung zu den Unternehmen haben, denen Sie die Daten und Analysen liefern.

5. Applikationen fein gemahlen und gemischt
Bei Lösungen für Business Intelligence geht der Trend weg von den großen Lösungen. Gartners Research Vice President meint, IT-Manager, die Analyse-Software in ihre Business-Prozesse einbauen wollen, sollten vorhandene Software-Tools anpassen, splitten und miteinander kombinieren (»course-grained mashups«).

Denn nur so sind präzise und differenzierte Marktentscheidungen möglich. Diese Kombination verschiedener angepasster Tools, die Analysen, Statistiken, Grafiken liefern, sollen dann die Business-Entscheidungen erleichtern.
(Mehmet Toprak)

Weblinks
Gartner Group

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