Anti-MS-Kampagne: Google plant PC-Pogrom
Statt sich mit überhitzender und ständig veraltender Hardware herumzuplagen, möchte der Webkonzern die Desktop-Besitzer der Welt einladen, ihren digitalen Besitzstand im neuen Google Drive, kurz GDrive, zu parken. Alle Ihre Dateien, die Software und sogar das OS sollen auf einem virtuellen Drive in der Serverfarm des Hauses geparkt werden. Argument 1: Die ganze Cloud-Computing-Infrastruktur sei ohnehin viel leistungsfähiger als jeder Highend-PC. Argument 2: Damit könne man seinen “Heim-PC” von jedem (Online-) Punkt der Welt erreichen, zum Beispiel über ein schön leichtes Netbook oder Subnotebook. Argument 3: Ob Diebstahl, Feuer oder digitale Räuber, die Daten seien im GDrive sicherer als im Privatrechner.
Haupt-Gegenargument: Dieser Service gibt Google die Macht über einen Ozean von wertvollen Privatdaten. Insbesondere, da viele Menschen ihr Banking und ihre Steuererklärung am Desktop erledigen. Von der Pr0n-Sammlung oder den geheimen Tagebüchern ganz zu schweigen. “Nicht nur, dass der Konzern damit alle Daten einsehen könnte. Irgendwann wird man vielleicht per Gerichtsbeschluss oder von der Regierung gezwungen, die GDrive-Informationen zu bestimmten Personen auszuhändigen”, warnt Peter Brown, Manager der Free Software Foundation.
Der Start des GDrive stehe noch in diesem Jahr, wenn nicht gar unmittelbar, bevor, melden Webseiten wie TG Daily. Die Stoßrichtung ist natürlich klar: Die Kunden fest und für immer an sich zu binden – und deren Abhängigkeit von Microsoft auf Dauer zu lösen. Ein Argument, an das Google selbst noch nicht gedacht hat: In den abgeschirmten, global verteilten (und teils geheimen) Datenvaults des Konzerns wären die Daten des Kunden natürlich vor den angekündigten Sonnenstürmen des Jahres 2012 sicher. (rm)