Cisco: Netzwerkmarkt gibt nach – aber nicht so stark
Klar gab es deutliche Einbußen bei Gewinn und Umsatz, doch im Markt, bei den Unternehmenskunden und an der Börse gab es heute Nacht große Erleichterung, fiel die Delle bei Cisco nicht so krass aus wie alle befürchtet hatten. Das ist umso erfreulicher, da der Hersteller vor einem starken Einbruch gewarnt hatte. Der Konzern schloss Ende Januar sein zweites Geschäftsquartal mit umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro Gewinn ab. Das sind etwa 22 Prozent unter Vorjahresniveau.
Rechtzeitig gegengesteuert
Beim Umsatz gab es auch Einbußen: Knapp 8 Prozent ging es auf 7,11 Milliarden Euro abwärts. Der Konzern hatte rechtzeitig ein internes Sparprogramm gestartet und hält sich bei Einstellungen und Geschäftsreisen zurück. Bis Juli sollen insgesamt 1 Milliarde Dollar weniger Kosten im Budget anfallen. Auslöser für die fallenden Umsätze war natürlich ganz klar ein leichter Rückgang bei den Investitionen in Netzwerkequipment. Auch der schwierige Kreditmarkt habe das Geschäft erschwert.
Verhaltener Ausblick
Das Unternehmen gilt in der Technologie-Industrie als wichtiges Stimmungsbarometer. Daher richteten sich auch alle Augen auf CEO John Chambers und seinem Ausblick. Er kündigt an, dass im laufenden Quartal mit weiteren Rückgängen von bis zu 15 bis 20 Prozent zu rechnen sei. Hier glauben die Marktanalysten allerdings, dass Chambers bewusst tief stapelt, um nicht mit einer negativen Überraschung aufwarten zu müssen. Laut einer Einschätzung von Thomson Reuters werden die Cisco-Zahlen im dritten Quartal höchstens 11 Prozent nachgeben.
(Ralf Müller)
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