Yahoo in heilloser Unordnung – Restrukturierung fragwürdig

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Carol Bartz möchte laut ihrem aktuellen Blog-Eintrag für Yahoo-Mitarbeiter den »Laden in Ordnung bringen«, also ordentlich durchsäubern. Zwischen den Zeilen: Vieles ginge ihr zu langsam, die Grüppchenbildung in Anhänger bestimmter Lager widerspreche der Ausrichtung auf den Kunden – die sie aber nun gezielt anmahnt.

Um die Mitarbeiter nicht zu sehr aufzuregen, erklärt sie schon einmal die »reorg fatigue« – Ermüdungserscheinungen, die bei Restrukturierungen nun mal vorkämen. Aber da müsse man durch und bekomme diese Krankheit in den Folgejahren nicht mehr. In Ihrem Eintrag »Getting our house in order« kommt also nun, was viele schon seit ihrer Übernahme dr ahoo-Leitung im Januar erwartet hatten.

Carol Bartz will die für verschiedene Produkte und Technologien zuständigen Abteilungen in eine einzige Einheit bündeln – ähnlich wie Telekommunikationsfirmen derzeit ihre Einheiten zusammenfassen – und sie dem Technikchef unterstellen. Yahoo soll zudem weltweit nur noch zweigeteilt werden: In die USA und den Rest der Welt – bisher war die Firma quasi in die »vier Weltreligionen« unterteilt. Kritiker monieren, dass damit das bisher profitable Japan-Geschäft sich nicht mehr auf die asiatischen Märkte konzentrieren könne und von den USA mit in den Abgrund gerissen werde.

Dazu passt: Der bisherige Finanzchef Blake Jorgensen wird Yahoo verlassen.  Erst vor Kurzem hatte er noch angekündigt, Yahoo sei noch offen für einen Deal, aber man suche noch nach den richtigen Wegen dazu. Diese hat Bartz mittlerweile wohl schon definiert, in ihrem Mitarbeiter-Posting steht davon aber noch nichts. Insider munkeln: Vermutlich wird Microsoft die Konditionen bestimmen, denn dort sei man ja noch immer interessiert an Yahoo.  (Manfred Kohlen)

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