Features-Abschalten in Windows 7 nicht genug?
Hauptkritik vieler Unternehmens-Anwender an Windows war bislang häufig, dass man einen ganzen Satz von insbesondere bei Firmenchefs ungeliebten Funktionen mitschleife, die eher die Produktivität der Nutzer verringerten. Der Befürchtung, Windows 7 leide unter dem Obama-Effekt (erfolgreich, weil vorher einfach nichts Besseres kam) will Microsoft mit seinem Release Candidate Ende April wohl entgegenwirken. Die am Freitag angekündigte neue »ARP«-Funktion (Add/Remove-Programs), die dann erhältlich sein soll, wird laut PC Professionell vor allem im »politisch« umstrittenen Bereich der Multimedia-Features eine gewisse Auswahl bieten: Abschalten kann man etwa Media Player, Media Center, DVD Maker, Internet Explorer und Windows Search.
Doch was ist mit der IT-Abteilung und der Firmenleitung? Wer das Posting im MSDN-Blog genauer liest, sieht auch einen Screenshot, in dem Funktionen wie Spiele, Faxversand, FTP-Client, TCP/IP-Services, Telnet und andere gefährliche Spielzeuge deaktiviert werden können.

Inwieweit das Abschalten dieser und anderer Funkionen aber auch firmenweit z.B. über den Windows-Server »in einem Aufwasch« möglich sein wird, um etwa Sicherheits-Policies durchzusetzen, darüber bewahrt Microsoft noch Stillschweigen – vielleicht arbeitet man ja dran.
Die Funktionen werden aber auch im ausgeschalteten Zustand Speicher und möglicherweise Rechenpower fressen, betonen die Microsoft-Ingenieure: sie »sollten für Programmierer zur Verfügung stehen, die das Rad nicht noch einmal erfinden wollen.« Neuer Kritikpunkt? (Manfred Kohlen)

Meine Meinung: Ressourcenhungrig ist auch ein Windows 7 mit ausgeschalteten Funktionen – was den Linux-Apologeten zur Genugtuung reichen sollte, denn die Puristen unter ihnen können (wenn auch mit mehr Aufwand) den Code für ungeliebte Funktionen einfach ganz weglassen. Aber mal ehrlich: Speicher wird einem inzwischen fast nachgeworfen, CPU-Power gibt es auch zum bezahlbaren Preis, und Microsoft bemüht sich sichtlich, nicht mehr nur als Monopolist dazustehen und Programme von Dritten zuzulassen. So gesehen ist 7 durchaus eine Alternative. Administratoren müssen nur noch auf ein Update im Windows-Server warten, und alles ist in Butter.