Die (IT-)Welt nach Derrick Meyer
Aber auch ohne diese ultima ratio, die laut Meyer das Credeo Credo aller AMD-Mitarbeiter ist, gibt es viele Kämpfe auszufechten.
Zum Beispiel mit Nvidia: Dass dort die Entwicklung eines eigenen x86-Chips vorangetrieben wird, findet Meyer zwar prinzipiell gut, ob es aber klappen wird, beurteilt er skeptisch. So ganz von Null aus sei die Entwicklung schwierig, und eventuelle Lizenzgebühren erschwerten das Geschäft zusätzlich.
Große Hoffnungen setzt Meyer offenbar in das Spin-off-Unternehmen Globalfoundries. In Sachen Halbleiterherstellung als Auftragsarbeit sieht er nur noch TSMC als echte Konkurrenz – und da TSMC gerade seine Intel-Allianz vertieft hat, passt die Frontstellung da ja auch.
Auch in Sachen Netbook steht Meyer der Intel-Position konträr gegenüber. Während Intel die Produktwelt säuberlich nach Smartphone, MID, Netbook und Notebook (samt jeweils passendem Prozessor) teilen will, sieht der AMD-CEO zumindest die Grenzen zwischen Netbook und Notebook verschwimmen.
Ohnehin scheint Meyer vom Thema Netbook nicht übermäßig begeistert: Das sei das einzige Thema, das die PC-Branche derzeit beschäftige, klagt er – dabei sei es weder von seinen Funktionen her besonders spannend noch ließe sich damit sonderlich viel Geld machen. Was ihn allerdings nicht hindert zu verkünden, dass auch AMD auf dem Gebiet “mehr Mobilität, weniger Energieverbrauch” Entwicklungsprojekte gestartet habe – allerdings “für später”. Was dann ja auch wieder ganz nach AMD klingt. [gk]