Gerücht: Heute steigt Cisco in den Servermarkt ein
In einer für heute festgelegten Pressekonferenz will John Chambers, CEO von Cisco Systems Inc., über seine Vision vom »Unified Computing« sprechen. Details über diese Pläne geistern bereits seit einiger Zeit durch die Branche, berichtet AP. Und seit Januar thematisiert der Netzwerkausrüster selbst den Servermarkt als strategisches Ziel.
Gespann sind die Branchenbeobachter nun, wie Cisco im Falle einer eigenen Blade-Produktfamilie den möglichen Zielkonflikt mit seinen Hauptabnehmern und plötzlichen Konkurrenten Hewlett-Packard oder IBM lösen will. Eine eWeek-Analyse munkelte bereits von einer möglichen Blade-Allianz mit Big Blue.
Laut Analyst Sanjiv Wadhwani von Stifel Nicolaus, der sich zum Wochenende gerade erst mit Cisco-Managern getroffen hatte, werde die Firma heute seine marktfertige Server-Familie – Codename »California« – ankündigen. Es sollen Intel-Prozessoren in den Blades eingesetzt werden. Die Maschinen seien dafür gedacht, den Dienst im Data Center anzutreten. Daher würden sie von Hause aus Virtualisierungs-Software wie die von VMware unterstützen.
Wadhwani vermutet, dass die Vorinstallation einer Virtualisierung dem Hersteller erlaube, größere Margen mit Servern zu verdienen als üblich. Er schätzt das Umsatzpotential für Cisco in ein paar Jahren auf 5 Milliarden Dollar ein. Mike Banick von Juniper Networks vermutet dagegen, dass Cisco auf eine proprietäre Technologie setze, um sich von den konkurrierenden Data-Center-Anbieter abzuheben. Allerdings gehe der Markttrend eigentlich eher zu Flexibilität und Offenheit, merkt Banick an.
(Ralf Müller)
Update: Das Gerücht ist inzwischen Wahrheit, wie der Inquirer zu berichten weiß. Cisco bietet tatsächlich Bladeserver an.