Cisco riskanter Einstieg in den Server-Markt

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Mit einer Komplettlösung aus Blade-Server, Switch, Service und vorinstallierter Virtualisierung will Cisco Systems Inc. den Data-Center-Markt aufrollen. Das berichtet der Wirtschaftsdienst Dow Jones. Der Netzwerkspezialist nennt die Lösung »Unified Computing System« und verspricht, dass sie geringere Investments und Unterhaltskosten verursacht als ein herkömmliches Data Center.

Die Cisco-Offerte benötige weniger Switches und Verkabelung als üblich und verbrauche auch weniger Strom, da alle Komponenten in eine kühlschrankgroße Box passen.

Einstieg in Server-Markt mit Risiko
»Das ist der bemerkenswerteste und riskanteste Schritt, den Cisco wohl je unternommen hat«, kommentiert Analyst Zeus Kerravala von Yankee Group. Zwar springe der Hersteller damit in einen lukrativen 40 Milliarden Dollar großen Markt, was die Cisco-Bilanz durchaus beflügeln könnte, aber dafür lege man sich auch mit wichtigen Marktteilnehmern wie HP und IBM an, die bisher für gute Umsätze beim Netzwerkausrüster gesorgt hatten.

»Diese Entscheidung wird das Verhältnis zwischen Cisco und den Blade-Herstellern belasten. Wahrscheinlich will der Hersteller mit seinem Netzwerkequipment verstärkt auf andere Serveranbieter zugehen«, vermutet Kerravala.

Zulieferer unterstützen Cisco
»Wir konzentrieren uns natürlich nicht auf den Wettbewerb, sondern darauf, wohin der Markt sich entwickelt«, verteidigte Cisco-Boss John Chambers die Strategie. Dabei baut er auf die Unterstützung von Intel, Microsoft, Accenture, BMC Software, EMC und VMWare, die jeweils ihren Teil zur Unified-Lösung beisteuern.

»Ein fertig geschnürtes Paket von einem Lieferanten macht natürlich mehr Sinn für Unternehmenskunden als viele Einzelteile diverser Quellen, die man erst noch vereinen muss«, sieht Ovum-Analyst Tim Stammers eine Marktchance für das neue Angebot.
(Ralf Müller/mt)

Weblinks
Cisco Blade-Lösung
Cisco Nexus Switches
eWeek zur Cisco-Strategie
IT im Unternehmen
HP BladeSystem
IBM BladeCenter

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