Bahn hat in Mails von Mitarbeitern geschnüffelt

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Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurden die Mails der Mitarbeiter von 2005 bis 2008 in einer großflächigen Aktion durchforstet, um Kontakte zu Journalisten aufzudecken. Derzeit stellt man eine Liste der Namen zusammen, nach denen gesucht wurde – laut Angaben des Konzerns nur in den Mail-Adressen und dem Betreff. Die Mails selbst seien nur gelesen worden, wenn es Anhaltspunkte für die Weitergabe interner Informationen gegeben hätte, und dass auch nur gemeinsam mit dem Mitarbeiter und dessen Vorgesetztem.

Bislang war nur bekannt, dass die Bahn Adressen, Telefonnummern und Bankverbindungen überprüft hatte, um Scheinfirmen aufzuspüren, über die Mitarbeiter sich selbst Aufträge des Staatsunternehmens zuchancen. Bahn-Chef Mehdorn hatte immer betont, es sei bei den Spähaktionen nur um die Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität gegangen. Erst bei den Untersuchungen dazu waren jetzt die Mail-Filter aufgeflogen, die nun im Aufsichtsrat für Unmut sorgen. Laut SZ wird nun darüber diskutiert, ob Mehdorn noch zu halten ist.

Die Bahn selbst hält die Mail-Überwachung für zulässig, schließlich sei den Mitarbeitern die private Nutzung des Mail-Systems untersagt gewesen, argumentiert man. (Daniel Dubsky)

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