YouTube in Deutschland ohne Musikvideos
Bis auf weiteres hat Google bei YouTube alle Musikvideos für Nutzer aus Deutschland gesperrt. Man versuche zwar den Vertrag mit der GEMA zu verlängern, erklärte Patrick Walter, Director of Video Partnerships EMEA, in einem Weblog-Posting, doch die Forderungen der Verwertungsgesellschaft, seien »beispiellos hoch in der Geschichte der Online-Musik«. Die GEMA fordere 50 Mal so viel wie vor einigen Wochen die britische Performing Right Society (PRS), und selbst deren Forderung habe das wirtschaftlich Tragbare für YouTube überstiegen. Die Konsequenz: auch in Großbritannien wurden Musikvideos geblockt.
»Wir waren schon immer dafür, dass Musikschaffende für die Nutzung ihrer Musik auf YouTube auch angemessen vergütet werden«, erklärt Walter. Das sieht die GEMA ähnlich, doch beide Parteien können sich nicht einigen, was »angemessen« bedeutet. Dazu kommen grundlegend verschiedene Auffassungen über die Modalitäten der Vereinbarung. Während Google lediglich eine Pauschalzahlung anbietet, lehnt die GEMA dies komplett ab. Man brauche »ausreichende Informationen zu den genutzten Musikwerken und der Anzahl der Streams« – ohne diese Informationen könne man nicht beurteilen, ob die Vergütung angemessen sei und könne sie auch nicht an Urheber und Musikverlage weiterleiten.
YouTube wiederum beschwert sich über mangelnde Transparenz seitens der GEMA, die nicht offen legen will, welche Werke ihr Repertoire überhaupt umfasst. Man sei aber bereit, eine für beide Seiten akzeptable und nachhaltige Lösung zu finden, zeigt man sich gesprächsbereit. Die GEMA scheint allerdings auf Meldeverpflichtungen zu beharren -der Vorstandsvorsitzende der Verwertungsgesellschaft, Harald Heker, spricht von einer »grundlegenden Auseinandersetzung«, der man sich stellen werde. (Daniel Dubsky)