VMWare will die Wolken steuern
VMWare, Hersteller von Virtualisierungslösungen, stellte vor wenigen Tagen das Nachfolgeprodukt von Virtual VMWare Infrastructure 3 vor und nennt es nun »vSphere 4«. Das Produkt, das noch in diesem Quartal ausgeliefert werden soll, wird vollmundig als »erstes Cloud-Betriebssystem« bezeichnet.
Die wolkigen Begriffe kurz erklärt erhellt die Wolke am Himmel ein wenig: vSphere 4 verwaltet virtualisierte Infrastrukturen wie Prozessoren, Storage und Networking, die sich in der »eigenen« sowie in einer externen Rechner-»Wolke« befinden können. Die ins Web ausgelagerten virtuellen Instanzen sollen laut Hersteller aber genauso gut steuerbar sein als lägen sie in einem eigenen Rechenzentrum. Kontrolle abzugeben wie viele vom Cloud Computing erwarten sei hier nicht nötig, wirbt das vSphere-Datenblatt des Herstellers.
Viel »Zubehör« ist in den fortgeschritteneren Versionen geboten: Ein virtueller Switch soll etwa die teuren Hardwarelösungen zur Einbindung von Rechnern ins Netz simulieren, ein Speichervirtualisierer namens vThin provisioning und Tools für Hochverfügbarkeits-Überwachung und Sicherheit sollen die ganze interne und externe Cloud so sicher machen wie ein abgeschottetes Rechenzentrum.
Neue Preisstrukturen sollen VMWare-Lösungen dieser Art auch für kleine und mittlere Unternehmen erschwinglich machen. Das Produkt wird daher in unterschiedlichen Versionen für die verschiedensten IT-Strukturen angeboten. Die kleinste Variante für drei physikalische Server, »VMWare vSphere Essentials«, ist ab 995 US-Dollar zu haben. Die größte Variante »vSphere Enterprise Plus« mit viel mehr Funktionen und für mehr physikalische Hardware dahinter kostet 3495 US-Dollar pro Prozessor.
Für das Management des virtuell verteilten Netzwerks verspricht VMWare eine ausgeklügelte Netzwerk-Management-Suite für vSphere 4 im zweiten Quartal 2009. (Manfred Kohlen)