RIMs Blackberry verdrängt Apples iPhone
Dass RIM dem Apple-Produkt den Markt bei Konsumenten streitig machen würde, war zu erwarten. Dass Apple im Business-Bereich nicht so punktet wie gewollt, zeigte sich kürzlich bei Umfragen. Die Verteilung könnte sich ändern, denn beide Hersteller planen für die zweite Hälfte 2009 neue Geräte.
RIMs Marktanteil in den USA stieg den Zahlen der NPD Group zufolge in diesem Quartal um 15 Prozent auf fast 50 Prozent. Dies sei zu einem gewissen Teil einer Blackberry-Promotion durch Verizon Wireless zu verdanken. So konnte RIM gewinnen, Apple und Palm verloren je 10 Prozent Marktanteil.
Den Verkaufszahlen nach waren die fünf bestverkauften Smartphones in den USA der BlackBerry Curve (alle 8300 Modelle), gefolgt vom iPhone 3G, dem Blackberry Storm, dem Blackberry Pearl (alle Modelle außer dem Flip) und das T-Mobile-G1. Durch die hohe Verfügbarkeit bei fast allen Mobilfunkanbietern konnte RIM gleich drei dieser Plätze erobern.
Die Konsumentenmarkt-Anteile von RIM könnten bald zurückgehen, denn der Blackberry-Hersteller investiert verstärkt in sein Stammgebiet: die Geschäfts-Anwendung. Am 4. Mai kündigte RIM seinen neuen BlackBerry Enterprise Server 5.0 an, der Unternehmens-Admins mehr Möglichkeiten zur Verwaltung der mobilen Mitarbeiter offeriert. So integriert der Server etwa IBM Lotus Domino, Microsoft Exchange und Novell GroupWise und kommt zudem mit mehr Security-Funktionen. Zudem kündigte der Berliner Anbieter Cortado seine Business-Anwendung Cortado Corporate Server 4.0 für Blackbarry an, der Steuerung von Unternehmensnetzen samt Prin- und Scan-Aufträgen per Blackberry bietet. Auf Google setzt auf RIM und kann neuerdings die Google Apps mit Blackberry-Servern synchronisieren.
Und Apple? Apple habe vor allem in die Vermarktung des iPhones als Unternehmenslösung investiert, das Software-Angebot im Appstore werde aber zum Großteil für private Zwecke genutzt, bestätigen die NPD-Zahlen die vorherigen Befragungen von Compete.
Das neue iPhone OS 3.0 und das zugehörige iPhone, das für Sommer angekündigt ist, könnten die Marktanteile aber nochmals komplett umdrehen, meinen die Kollegen von eweek USA. (Manfred Kohlen)