Leidet die Computex unter amerikanischem Schweinegrippen-Wahn?
Wer auf dem Verteiler der größten asiatischen IT-Messe ist, fand die letzten Wochen immer wieder neue kreative Variationen des Messemottos M.O.V.E., das zeigen soll: »hier bei uns bewegt sich noch was«. Nun sollen sich aber die Messebesucher endlich mal bewegen, denn die Aussteller seien genauso ängstlich, keine Businesskunden da zu haben wie die Besucher der westlichen Hemisphäre ängstlich seien, sich an einer (in Taiwan nicht vorhandenen) Krankheit anzustecken. Die Organisatoren TAITRA und TCA wollen damit sagen »Schwingt die Hufe!«. Die große Messe beginnt in wenigen Wochen.
Vielleicht hat die Computex, deren Ausstellerwachstum im Vergleich zu westlichen IT-Messen außergewöhnlich ist, große Angst, bei Besuchern nicht so gut zu punkten wie in der Industrie selbst. Unter der Hand geäußerte Worte des Personals, man setze stark auf asiatisches Geschäft, weil der Westen in diesen Zeiten sowieso nicht so viele Aufträge ins Land bringe, hatten sich wohl zu sehr herumgesprochen (das hätten wir wohl nicht veröffentlichen dürfen).
Aber zurück zum Thema: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Besucher ihrerseits die Schweinegrippe in Asien einschleppen, ist wohl höher als andersherum. Unser nicht ganz ernstgemeinter Vorschlag: Gäste aus Mexico sollten vielleicht sogar schon am Zoll untersucht werden; bei den freundlichen Taiwanern kann dies nicht gar so autokratisch zugehen wie die Einreise bei den US-Amerikanern in der schwierigen Bush-Ära. µ