Google greift Amazon im eBook-Markt an

Allgemein

Auf der jährlichen »BookExpo convention« in New York erklärte Google inoffiziell seine Absicht, den Verlagen eine Online-Verkaufsmöglichkeit für digitale Bücher zu eröffnen. Gestern schließlich bestätigte der Suchkrösus die Pläne, ein »Ökosystem für eBooks zu erstellen, in dem Partnerverlage ihre Bücher für jedes Web-fähige Gerät verkaufen können«.

Googles neuer eBook-Service soll bis Ende des Jahres online gehen. Größter Konkurrent in den USA ist Amazon – immerhin hat der Onlineversender im ersten Quartal 4,9 Milliarden Dollar Umsatz und 177 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Ganze 2,7 Milliarden Dollar von diesem Umsatz gehen auf Medien, also Bücher, Filme und Musik, zurück. Von diesem Kuchen möchte Mediengigant Google gerne auch etwas abhaben.

Amazon verkauft die meisten Bestseller als 9,99-Dollar-eBooks und spricht bei den Verkaufspreisen mit. Google erklärt den Buchhändlern und Verlagen nun, sie könnten ihre Preise im Google-Dienst selbst festlegen. Ob dies nun den Preisdruck verschärft oder eher den Verlagen erlaubt, sich nicht im Preis drücken zu lassen, ist eine offene Frage.

In Deutschland wird es vermutlich sowohl für Amazon als auch Google schwierig, den Wettbewerb um das »Kulturgut Buch« anzufeuern – es ist noch nicht klar geregelt, ob sich die Anbieter von eBooks hier an das Buchpreisbindungsgesetz halten müssen. Kann die Marktmacht der beiden Online-Riesen zum Fall des Gesetzes führen? µ

Neuheit um Googles geplanten eBook-Dienst
Buchpreisbindungs-Gesetz
Börsenverein des deutschen Buchhandels zur eBook-Preisbindung

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