Bing! Blitz und Krach beim Microsoft-Such-Start
Seattle leuchtete gestern Abend, und das hat die Stadt Microsoft zu verdanken.
Mit einer Licht-Show wollte der Suchmaschinen-Anbieter zeigen: »Wir sind wieder da im Internet« und setzte den offiziellen Startschuss für seine neue Suchmaschine »Bing«. Den Betreibern des spezialisierten Portals Search Engine Land wurde das Ganze wohl zu bunt, denn das MS-Suchportal wurde sogleich zur Standard-Suchmaschine – zumindest im Internet Explorer 6.
Microsoft ist schon zwei Versionen weiter und erlaubt in IE7 und IE8 dem Anwender, die Standardsuche selbst festzulegen. Viele Nutzer verwenden jedoch noch den alten Browser (samt seiner Sicherheitslücken), und so muss Microsoft noch unter den Altlasten leiden.
Microsoft ist sich der Tatsache bewusst, dass sich auch die neue Suchmaschine tief in den alten Explorer einnistet und betonte, man sollte entweder auf neue Microsoft-Browser updaten oder sich das Bing-Plugin für Firefox holen.
Ein paar Stunden später rief Microsoft beim Suchmaschinenportal zurück: Man habe die Sache sogar serverseitig lösen können, hieß es. Ein Patch für den alten Browser sei also nicht mehr nötig!
Rudi Kulzer, der lange Jahre für das Handelsblatt aus dem Silicon Valley berichtete, kommentiert in seinem Podcast auf eweek nüchtern, dass Microsoft nur dann in der Suche vorankommen könne, wenn Google klare Fehler mache. Denn »Google ist inzwischen so etwas für die Suche wie Uhu für Klebstoff und Tempo für Taschentücher«. Man kriegt es also nicht mehr weg. µ
L’Inqs:
Lichtmaschinen für Bing
Bing als erzwungener Suchstandard
Googeln oder Bingen?
Podcast: Uhu für Suchmaschinen