Larry hat die Hosen an: Sun zieht den »Rock« runter
»Sun räumt den Laden auf, bevor Ellison reinkommt«, wird gemauschelt. Und so stellt Sun sämtliche Arbeiten am »Rock« ein, sagt die Gerüchteküche.
Der »UltraSparc-RK«, der schon seit über 5 Jahren entwickelt wird und viel Geld kostete, ist von nun an Geschichte – sollten die Gerüchte stimmen. Die offizielle Antwort von Suns Sprecherin der Systems Group, Michelle Parkinson, sei – wen wundert’s – »Kein Kommentar«. Das erzählen die Journalisten von TheRegister, die lieber mal nachfragten.
Sun hat noch zwei Wochen zum Ende seines Geschäftsjahres und Oracle noch vier Wochen bis zur endgültigen Abstimmung der Oracle-Aktionäre zum Sun-Kauf. So lange will Sun noch »saubermachen« für den neuen Hausherrn. Dazu gehört eben auch das Hardware-Ausmisten.
Insider unken, die Einstellung des Rock sei nur ein Anfang. Denn nach einer Sun-Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht sei Ellisons Laden ohnehin nur an Teilen von Suns Software-Business interessiert gewesen. Und in einem Brief des Sun-Management-Teams an die Mitarbeiter hieß es seinerzeit »Oracle hat uns angeboten, mit einer Minderheitsbeteiligung bestimmte Software-Assets zu kaufen«. Kurzum: Oracle war nie wirklich an der Sun-Hardware interessiert.
Die Gerüchte um die Rock-Einstellung haben auch die New York Times erreicht, welche ihrerseits zwei Sun-Mitarbeiter dazu zitieren kann.
Oracles Komplett-Service-Angebote in den USA verlassen sich übrigens häufig auf skalierbare x86-Serverfarmen von Fujitsu – mit Suns Solaris-System. Von Sun kommt also nur die Software – wozu ist eigentlich die SPARC-Hardware noch nötig, wenn sich Intel-Server inzwischen so gut skalieren lassen?
Oracle muss vielleicht in Kauf nehmen, dass einige Sun-Kunden es nicht schön finden, wenn sie vielleicht irgendwann ihre Software rekompilieren müssen – aber auch aus dieser Dienstleistung lässt sich noch Geld gewinnen, oder? µ
L’Inqs:
The Rock: TheRegister über sein Ende
NYT-Blog: Tod eines Chips
SEC-Filing von Sun