Supercomputer mit heißer Kühlung

Netzwerke

Kein Tippfehler: Mit heißem Wasser gekühlt wird der Supercomputer, den IBM gemeinsam mit der ETH Zürich (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) gebaut hat – vorerst nur als Prototyp. Die abgeführte Wärme verpufft nicht ungenutzt, sondern wird für die Gebäudeheizung verwendet.

Das Geheimnis hinter der Heißwasser-Kühlung: Laut IBM entwickelt ein Prozessor zehnmal mehr Wärme als eine Kochplatte auf der gleichen Fläche. Deshalb müssen die Chips auf Temperaturen deutlich unter 85 Grad Celsius gekühlt werden. Besser als Luft eignet sich Wasser, das die Wärme 4000-mal effizienter ableitet. Daher können die Chips selbst mit bis zu 60 Grad heißem Wasser noch wirksam gekühlt werden.

Das Kühlsystem arbeitet mit insgesamt zehn Liter Wasser, die Pumpe sorgt für einen Durchfluss von 30 Litern pro Minute. Über einen Wärmetauscher wird die Wärmeenergie an die Gebäudeheizung abgegeben.

Aquasar senkt den Energieverbrauch um 40 Prozent
Das System mit dem schönen Fantasienamen Aquasar soll den Energieverbrauch um 40 Prozent senken und die CO2-Bilanz »im Vergleich zu ähnlichen Systemen« um bis zu 85 Prozent reduzieren. Aquasar ist das Ergebnis eines dreijährigen Forschungsprojekts. IBM betreibt in Zürich ein eigenes Forschungslabor.

Interessant für Rechenzentren und Server
Die Technik ist beileibe nicht nur für hochgezüchtete Supercomputer interessant. Wenn sie alltagstauglich werden sollte, könnten auch Rechenzentren oder Server mit heißem Wasser kühlen und damit Energie sparen.
Gerade im Bereich High Performance Computing (HPC) oder in Rechenzentren haben sich die Themen Stromverbrauch, Kühlung und CO2-Bilanz in den letzten Jahren immer mehr in den Mittelpunkt geschoben.
(Mehmet Toprak)

Weblinks
ETH Zürich

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