Ganzkörper-Gaming: Microsoft kauft Firma und spart Lizenzkosten
Um endlich Nintendos Wii in den Schatten stellen zu können, will Microsoft mit seinem Projekt Natal Bewegungssensoren, Spracherkennung, Gesichtserkennung und dergleichen mehr verbinden. Den Produzenten von Systemen zur Bewegungserkennung hat man kurzerhand dazugekauft – vermutlich, um später Lizenzzahlungen für die Technik zu vermeiden. Der Deal ist nun abgeschlossen.
Microsoft veranstaltete übrigens (ohne den Kauf zu nennen) eine Pressekonferenz in Jerusalem rund um sein dortiges Entwicklungszentrum und erklärte erstmals die Vielzahl von israelischen Microsoft-Forschungsprojekten öffentlich.
In Videos zeigte Microsoft schon einmal, wie es sich das Gaming der Zukunft vorstellt – ganz ohne Controller, nur durch Bewegung:
Microsoft bestätigte den Kauf der israelischen Firma, die zahlreiche Patente rund um »fortgeschrittene« Bewegungssensorik angemeldet hatte (genauer gesagt 22 Patente, 7 davon schon genehmigt). MS hatte zuvor schon einige davon lizenziert, um sie in seinem Gaming-Projekt zu verwenden.
Bewegung wird im Flug erkannt
Die 3DV-Systems-Bilderkennung nutzt das Prinzip Time-Of-Flight (TOF), das anhand der per Kamera eingefangenen Pixelbewegung und -Helligkeit, verbunden mit Infrarot-Impulsen und dem »Echo« darauf, Entfernungen und Bewegungen in 3D-Modelle umrechnen kann.
Achtung, Klugscheißer Besserwisser: dies ist eine massiv vereinfachte Beschreibung, um die Funktionsweise halbwegs verständlich zu erläutern. Wir wissen, dass TOF zuerst in der Physikforschung genutzt wurde, um den Weg von Ektronen zu verfolgen – aber auch das ist zu kurz gegriffen für das komplexe Thema.
Meilenstein
Sollte es Microsoft irgendwann gelingen, die Gesamt-Entwicklung fertigzustellen und dann noch ein paar Spiele-Produzenten dafür zu begeistern, könnte die Xbox 360 (oder 720 nach unbestätigten Gerüchten) mit den Natal-Erweiterungen tatsächlich zum Wii-Killer werden. µ
L’Inqs:
Israelisches Wirtschafts-Magazin Globes
Wall Stret Journal über MS-Pläne
Schon im Februar deutete sich der Kauf an