»Wissen, wie das Geschäft läuft«

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Die Begriffe Business Intelligence (BI) und Performance Management (PM) stehen seit Jahren für wichtige Trends im Business-Management. Unternehmen können damit alle ihre Daten sammeln, auswerten und so aufbereiten, dass Manager optimale Entscheidungen treffen. Eine der führenden Namen dafür ist Cognos Software. Das Unternehmen wurde Anfang 2008 von IBM übernommen. Cognos-Gründer Rob Ashe blieb im Boot und ist jetzt bei IBM als General Manager für Business Intelligence und Performance Management zuständig.

Im eWEEK-Interview erzählt Rob Ashe, welche Vorteile die Analyse-Tools bieten und wohin die Entwicklung in Zukunft geht. Das Interview wurde per E-Mail geführt.

eWEEK: Wie würden Sie den Begriff Performance Management (PM) in drei Sätzen einem Manager erklären, der nichts darüber weiß?
Rob Ashe: PM ist eine Schlüsselkomponente des wachsenden Markts für Analyse-Software. Es bietet Managern und anderen Anwendern, die Möglichkeit bestimmte Schlüsselfragen zu beantworten: Wie läuft unser Geschäft? Warum sind wir auf dem richtigen beziehungsweise falschen Weg? Was können wir tun?

Es gibt ihnen zudem die Möglichkeit, die aktuelle Unternehmensleistung zu analysieren, egal in welcher Branche. Und es hilft ihnen, zukünftige Strategien zu planen.

Was sind die Vorteile von PM?
PM nimmt Daten, die eine Organisation sammelt, wandelt diese in aussagekräftige Berichte um und wertet sie aus. So hat man Informationen aus allen Abteilungen und kann Zusammenhänge immer tiefer analysieren, bis man auf die Ursachen für eine besonders gute oder schlechte Performance stößt.

Da alle Beteiligten die gleichen Informationen haben, wenden Manager weniger Zeit auf, um über Daten zu diskutieren. Dafür haben sie haben mehr Zeit und eine bessere Informationsgrundlage, um zu entscheiden und zu handeln.

Ist PM auch für kleine oder mittelständische Unternehmen (KMU) geeignet?
Ja. KMU können die Analyse-Software verwenden, um ihre Betriebskosten in den Griff zu bekommen, ihre Effizienz zu steigern und damit Wettbewerbsvorteile zu erlangen – nicht anders als die großen Unternehmen auch.

Welche Branche ist am besten geeignet für PM?
Das lässt sich nicht auf eine Branche begrenzen. Wir haben große Energieunternehmen oder Logistiker ebenso als Kunden wie den Betreiber eines Ski-Resorts oder Regierungsbehörden.

Helfen die Analyse-Tools auch in der Wirtschaftskrise?
Auf jeden Fall. Wirtschaftliche Herausforderungen bieten Unternehmen die Gelegenheit, neues Leistungspotenzial zu gewinnen und Daten aus verschiedenen Quellen in verwertbare Business-Informationen zu verwandeln. Außerdem können sie PM natürlich auch nutzen, um ihre Geschäftsprozesse zu durchleuchten und Risiken zu reduzieren.

»Richtige Entscheidungen treffen wird immer schwieriger«, IBMs Cognos-Chef Rob Ashe.

Verliert man nicht an Kreativität und Spontaneität, wenn man sich zu sehr auf Software-Tools verlässt?
Im Gegenteil. Gerade, weil sie eine verlässliche Datenbasis haben, können Sie Entscheidungen schnell und scheinbar spontan treffen. Diese basieren dann allerdings auf nachprüfbaren Fakten.

Wo sind die Grenzen für PM? Wohin geht der Trend?
PM wird weiterhin als ein strategisches Muss angesehen – vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – daran wird sich in der nächsten Zeit nichts ändern. Für jedes Unternehmen sind Informationen und deren intelligente Aufbereitung überlebenswichtig. Man muss einfach wissen, wie das Geschäft läuft, wie man es optimieren kann und wie man für die Zukunft plant.

Können Sie etwas konkreter werden?
Verbesserte Datenvisualisierung, die Einbeziehung von Web 2.0 Technologien, die Verknüpfung von strukturierten und unstrukturierten Daten, Echtzeit-Analysen, die wachsende Nachfrage nach Prognose- und Simulationsmöglichkeiten sowie rollenbasiertes PM – also die nutzerspezifische Informationsaufbereitung entsprechend der Rolle im Unternehmen – das sind Trends, die wir beobachten.

Die Finanzkrise hat gezeigt, dass auch das Management von Risiken wichtig ist. Bietet PM Tools, um mit offensichtlichen oder versteckten Risiken umzugehen?
Eine gründliche Analyse ist Voraussetzung für eine neue Art der Risiko-Steuerung. Denn die Software versetzt das Management in die Lage, frühzeitig ein proaktives Risikomanagement zu betreiben. Und vor allem auch über einen längeren Zeitraum zu planen.

Wie bringt man eigentlich so unterschiedliche Aufgaben wie Analysieren, Planen, Entscheiden und Handeln unter einen Hut?
Im PM fließen alle Aufgaben, die Sie genannt haben, zusammen. Im Zentrum steht die Fähigkeit, richtige Entscheidungen zu treffen. Das wird immer schwieriger, da ja einerseits das Datenvolumen steigt, andererseits das Geschäftsleben immer schneller wird.

Wer strategische Entscheidungen trifft, muss deshalb gleichzeitig Performance Manager sein und alle Bereiche des Unternehmens analysieren.

eWEEK: Danke für das Gespräch.
(Mehmet Toprak)

Weblinks

IBM Cognos Software

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