Suns Aktionärszustimmung zu Oracle: Wie geht’s weiter?
Dass Oracle Sun kauft, ist längst durch alle Medien. Auch, wenn sich einige Anteilseigner noch zierten, der Verkauf ist nun so gut wie durch. Die Eigentümer von 62 Prozent des Kapitals (oder was noch davon übrig ist) stimmten dem Verkauf für 9,50 Dollar pro Aktie zu. Damit wurde das Papier am Freitag vom Markt genommen. Dass die US-Behörden zustimmen, ist sehr wahrscheinlich.
Damit hat Oracle-Chef Larry Ellison wieder einmal einen weiteren Schritt geschafft, um sich zum ernstzunehmenden Mitspieler gegen Firmen wie HP und IBM aufzustellen, die ihre Kunden mit Komplettlösungen aus Hard- und Software aus einer Hand an sich ziehen.
Dabei hatten die Viele darauf gewartet, dass Oracle nur den Software-Teil übernimmt, wie es Oracle wohl ursprünglich einmal vorhatte. Und so offerierten Mitbewerber wie etwa HP noch am Tag der Sun-Aktionärsversammlung ganz gezielt besondere Umstiegs- oder Service-Angebote für Sun-Kunden.
Im »Sun Complete Care Program« hätten bereits 100 Kunden die Migration zu Hewlett Packard vorgenommen, frohlockt HP. Die Sorge vieler Sun-Kunden, Oracle könne den Hardwarebereich von Sun trotzdem langsam aussterben lassen, bringt viele dazu, über solche Angebote wie das von HP oder nicht so groß hinausposaunte von IBM nachzudenken. Schließlich hatte Sun selbst schon die offenbar unprofitable SPARC-Entwicklung eingestellt, was für einen Abschied von der Hardware spricht.
Wie es denn nun mit Sun-Servern weitergeht, steht noch in den Sternen: Ellison jedenfalls will Suns Hardwaresparte angeblich behalten. Offiziell. Gerüchteköche aber meinen, er koche mit seinem bisherigen Hardware-Partner HP bereits an »anderen Süppchen«. µ
L’Inqs:
Sun-Aktionäre stimmen Verkauf letztendlich zu
Sun-Aktionäre klagten gegen Oracle-Übernahme
Sun-Einstellung der SPARC-Entwicklung
HP-Umstiegsangebot für Sun-Großkunden