Multitasking ist schlecht für Büroarbeiter

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Ein alter Mythos droht zu bröckeln: Die Fähigkeit zum Multitasking, also mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, ist nicht wie bisher angenommen ein Maß für die Leistungsfähigkeit des modernen Büroarbeiters. Stattdessen kann dauerndes Multitasking die Leistungsfähigkeit sogar beeinträchtigen. Das behaupten zumindest die Forscher der renommierten Stanford University.

Diese haben festgestellt, dass Menschen, die gewohnt sind, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, sich nicht so gut auf eine Sache konzentrieren können und sich leichter ablenken lassen. Auch ihre Gedächtnisleistung ist offenbar nicht so gut.

Multitasker lassen sich leicht ablenken
Das Forscher-Team hat dazu 262 College-Studenten in zwei Gruppen geteilt, eine, die Multitasking gewohnt war und eine, die lieber alle Jobs hintereinander erledigt.

In einem ersten Test wurden beiden Gruppen zwei Bilder mit roten Rechtecken gezeigt, die aber von blauen Rechtecken umgeben waren. Im zweiten Bild war die Position der roten Rechtecke verschoben. Danach sollten die Probanden sagen, ob sich die Rechtecke im zweiten Bild verschoben hatten. Dabei kam heraus, dass die Multitasking-gewohnte Gruppe sich von den blauen Rechtecken ständig ablenken hatten lassen, und deshalb zu schlechteren Ergebnissen als die Vergleichsgruppe kamen.

In einem anderen Versuch wurden den Probanden abwechselnd Bilder mit Buchstaben und Zahlen gezeigt. Sie sollten jeweils erkennen, ob die Buchstaben jeweils Vokale oder Konsonanten waren und die Zahlen jeweils gerade oder ungerade. Auch hier waren die Multitasker viel schlechter als die Vergleichsgruppe. Sie konnten sich offenbar nicht richtig auf eine Aufgabe konzentrieren, weil sie gleichzeitig die andere Aufgabe im Kopf hatten.

Risiko für Hightech-Arbeiter
Die Stanford-Forscher warnen daher davor, die besonders bei Hightech-Arbeitern übliche Multitasking-Mentalität, zu verstärken. Wer also während der Arbeit an einem Whitepaper, wiederholt in seine E-Mail-Box sieht, mit Kollegen diskutiert und Skype-Nachrichten beantwortet, leistet am Ende vielleicht weniger als der Kollege, der sich einfach nur auf sein Whitepaper konzentriert.
(mt)

Weblinks
Stanford University

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