Umweltfreundlicher Druckereinsatz

Green-ITInnovation

Drucksysteme wie Drucker, Kopierer, Faxgeräte und Scanner stehen weit vorne beim Strom- und Ressourcenverbrauch in Unternehmen mit einer durchschnittlichen Büroumgebung, zudem verursachen sie hohe Verbrauchskosten. Häufig sind noch veraltete Technologien im Einsatz oder diese werden aber nicht optimal eingesetzt, was zusätzlich die Umwelt belastet. Heute bieten nahezu alle marktführenden Druckerhersteller energie- und ressourcensparende Geräte an.

Die Herstellung eines DIN-A4-Papiers verbraucht durchschnittlich 10 Liter Wasser und 14 Watt Strom (Grafik: Comkopie)

»Nur wer umweltbewusst handelt, handelt auch wirtschaftlich«, bringt es Bernd Flock, Vertriebsleiter der Comkopie X Gesellschaft für digitale Drucksysteme, auf den Punkt. Umweltschutz und Kostensenkung schließen sich seiner Meinung nach nicht aus, sondern ergänzen sich vielmehr.

»Wenn ein Unternehmer gefragt wird, wie viele Dokumente er im Jahr erstellt und was das auf den Cent genau kostet, können das die meisten nicht beantworten. Dabei kann hier eine Menge Geld gespart werden.« Ökologisch bewusstes Handeln bringt also letztendlich auch wirtschaftliche Vorteile durch eine Reduzierung der Druckkosten.

Tipps für umweltfreundliches Drucken
Zur Umsetzung umweltfreundlicher und gleichzeitig wirtschaftlich effizienter Druckprozesse sollten Unternehmen laut Comcopie fünf entscheidende Faktoren beachten:

• Durch den Einsatz moderner Multifunktionssysteme, die alle nötigen Funktionen wie Drucken, Kopieren, Faxen und Scannen bieten, lässt sich der Stromverbrauch um bis zu 50 Prozent reduzieren.

• Durch Duplexdruck, der mit Standard-Treiberfunktionen möglich ist, lässt sich erheblich der Papierbedarf reduzieren, da automatisch jeweils beide Papierseiten bedruckt werden.

• Durch intelligente und modulare Servicekonzepte lassen sich Störungen selbstständig beheben, sodass keine Servicetechniker anfahren müssen. Außerdem können alle Module wiederbefüllt und recycelt werden.

• Durch intelligente Scan-Funktionen wird das Versenden von bedrucktem Papier überflüssig, neben dem Papier wird so auch die erforderliche Energie für den Versand eingespart.

• Durch den Einsatz von »SolidInk«-Systemen lässt sich der durch Tinte- oder Tonerkartuschen entstehende Abfall um bis zu 90 Prozent reduzieren. Die von Xerox entwickelte, auf Harz basierende »SolidInk«-Technologie besteht aus Festtinte ohne jede Lösungsmittel.

Umweltfreundliche Ansätze der Druckerhersteller
Viele der marktführenden Druckerhersteller verfolgen inzwischen umweltfreundliche Konzepte bei ihren Drucksystemen. So hat Xerox gerade das neue Multifunktionssystem Color Qube 9200 präsentiert, das mit der bereits angesprochenen »SolidInk«-Technologie ausgestattet ist.

Die hier zum Einsatz kommenden Ink-Sticks sind besonders umweltfreundlich, da sie 90 Prozent weniger Abfall produzieren als vergleichbare Laserdrucker mit Kartuschen. Der angenehme Nebeneffekt für den Anwender: Diese Technologie ermöglicht farbiges Drucken zum Preis von Schwarz-Weiß-Seiten.

Der Xerox ColorQube wird anstelle von Kartuschen mit Festtinte, den „Solid-Ink-Sticks“, bestückt (Foto: Xerox)

Auch Kyocera hat seine neuen Farblaserdrucker der Serie FS-C5300 mit umweltfreundlichen Features ausgestattet, zum Einsatz kommt hier die »Ecosys«-Technologie. Durch die Verwendung äußerst langlebiger Komponenten benötigen die Ecosys-Druckermodelle als Verbrauchsmaterial ausschließlich Toner, was zur Abfallvermeidung beiträgt. Konventionelle Drucker verbrauchen laut Kyocera während ihrer Lebenszeit das 15- bis 20-Fache des Gerätevolumens an Verbrauchsmaterialien.

Tonerverbrauch im Vergleich: Kyocera FS-C5200DN versus HP Colorjet CP2025 (Bild: Kyocera)

Die neue Laserjet-Druckerserie von HP ist besonders energieeffizient und damit auch umweltfreundlich, da sie über die Instant-On-Technologie verfügt und mit dem Energy Star ausgezeichnet ist. So ist die Energieeffizienz der Laserjet-Drucker laut HP um zehn Prozent höher als im Vergleich zu Standardmodellen anderer Hersteller. Zusätzlich soll die Instant-On-Funktion 50 Prozent Energie einsparen im Vergleich zu Druckermodellen mit herkömmlicher Aufwärmtechnologie.

Samsung schließlich setzt bei seinen Business-Druckermodellen die Sync Thru-Technologie ein. So lassen sich Farblaserdrucker wie zum Beispiel der neue CLP-770ND über den Web Admin Service komfortabel verwalten. Das webbasierte Management-Tool erlaubt den Abruf von Druckereinstellungen, Statusinformationen, Ferndiagnosen und Fehlermeldungen. So kann der Administrator Netzwerkdrucker- wie auch individuelle Druckereinstellungen ändern, die Firmware aktualisieren oder den Status des Netzwerkdruckers abfragen, ohne dass der Wartungseinsatz eines Techniker vor Ort erforderlich wird.

Kosten senken mit Print Management
Auf Prozessseite können Unternehmen mithilfe eines professionellen Print Management ihre Druck- und Dokumentenverarbeitung optimieren, was die Kosten senkt und zugleich die Leistungsqualität und Infrastruktur verbessert. Document Solutions sorgen zudem für effiziente Dokumentenprozesse und -verarbeitung. Dies trägt auch zu einem effizienteren Energieverbrauch bei.

Rund drei Viertel der Unternehmen in Deutschland nutzen derzeit weder Print Management noch Document Solutions (Grafik: IDC)

Nach einer Studie des Beratungsunternehmen IDC setzen 74 Prozent von 511 befragen Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern kein Print Management ein und 84 Prozent gaben an, keine Document Solutions zu nutzen.

Print Management vom externen Dienstleister
Die geringe Akzeptanz bei den Unternehmen ist darauf zurückzuführen, dass diese Zweifel an der Kostenreduzierung haben. Außerdem mangelt es häufig sowohl am Budget für die notwendigen Ressourcen als auch an der Unterstützung durch die Geschäftsleitung. 55 Prozent der befragten Unternehmen beziehen wohl auch deshalb ihre Print-Management-Lösungen teilweise oder ganz über externe Dienstleister.

»Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des enormen Kostendrucks bietet Print Management viel Potenzial, welches es gilt zu nutzen«, ist IDC-Analyst Matthias Kraus überzeugt.
(Stefan Girschner/mt)

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