Monty Widenius: Oracle sollte MySQL verkaufen
Anfang September erklärte die EU-Kommission die Sun-Übernahme durch Oracle prüfen zu wollen. Man befürchtet negative Auswirkungen auf den Wettbewerb, da sich mit Oracle der Marktführer im Bereich proprietärer Datenbanksysteme die wichtigsten quelloffene Alternative einverleibt.
Nun hat sich mit Monty Widenius einer der MySQL-Gründer zu Wort gemeldet und erklärt, die EU sei zurecht besorgt. Er fordert Oracle auf, sich zu verpflichten, MySQL nach erfolgter Übernahme weiter zu verkaufen. MySQL brauche ein Zuhause, in dem es keine Interessenkonflikte gebe, wie und ob das Datenbanksystem weiterentwickelt werde.
Mit der Verpflichtung zu Weiterverkauf könne die Übernahme erfolgen und Suns Leiden beendet werden, so Widenius. Der Java-Spezialist verliert derzeit Oracle-Chef Larry Ellison zufolge etwa 100 Millionen Dollar pro Monat, weshalb den Firmen eigentlich daran gelegen sein sollte, das Okay der Wettbewerbshüter zu bekommen.
Unterstützung erhält Widenius von Florian Müller, einem früheren Aktionär und Berater von MySQL, der schon bei der Kampange gegen Software-Patent geholfen hatte. Er sagte, jeder Tag, der verstreiche, ohne dass Oracle MySQL von der Übernahme ausschließe, sei ein weiterer Beweis dafür, dass Oracle seinen Open-Source-Herausforderer eigentlich nur loswerden wolle und die EU-Untersuchung notwendig sei. (Daniel Dubsky)