Google gibt Programmiersprache »Go« frei
Ein weiterer Schritt Googles, in zentralen IT-Infrastrukturbereichen Fuß zu fassen, ist nach dem Mobil-Betriebssystemen Android, dem Chrome-Browser und ChromeOS (das noch immer nicht freigegeben ist) der Weg in die Programmiersprachenwelt für Web-Entwickler.
Die experimentelle Programmiersprache Go ist vor Kurzem vorgestellt worden und nun freie Software. Zuvor hatte der Suchkrösus einige Branchenlegenden und neue Talente daran arbeiten lassen. Grund: Die herkömmlichen Programmiersprachen seien zu langsam, um mit den Anforderungen des Cloud Computing noch effektiv umzugehen. Go kompiliere schneller als jeder C++-Compiler und könne tausende Threads objektorientierter Aufgaben gleichzeitig bearbeiten, erklärt ein Google-Mitarbeiter in einem Video.
Die Sprache ist ein Versuch, die dynamischen webfreundlichen Eigenschaften von Scriptsprachen wie Python mit der Leistung und den Sicherheitsfunktionen kompilierter Sprachen wie C++ zu verbinden.
Das Projekt wurde vor zwei Jahren ins Leben gerufen, seit einem Jahr ist ein Team nur noch damit beschäftigt, und im Entwicklungsteam sitzen Branchengrößen wie Ken Thompson und Rob Pike, zwei der Entwickler des Unix-Betriebssystems, und Robert Thompson, der den Java HotSpot-Compiler programmierte.
In einem Blogposting teilt Google mit, es solle eine Systemsprache werden, mit der Webserver und Datenbanken programmiert werden könnten. Sie sei optimiert die Verarbeitung vieler objektorientierter gleichzeitiger Prozesse auf Multicore-Systemen.
Noch sei das alles experimentell und vor allem für systeminterne Prozesse geeignet – für den Umgang mit Benutzerschnittstellen steht noch nichts bereit, doch man hofft hier auf die OpenSource-Gemeinde. (Manfred Kohlen)